Duke hat geschrieben: ↑Freitag 27. Dezember 2019, 18:29
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Klar gibt es gute HW-Vöxe, die top sind und auf Boutique-Niveau spielen. Die Stangenware ist aber nach meiner Erfahrung immer schlechter.
Ein AC15 oder 30 von der Stange kann gut klingen - korrekt. Ist aber im Verhältnis z. B. zu einem Morgan oder Realtone AC10 bzw. 15 nicht so wertig, unhandlich bzw. schlechter ausgestattet - im Gesamtergebnis also schlechter.
Bedeutet ja nicht, dass man mit den Geräten keine Musik machen kann. Geht ja eher um Nuancen.
Wenn man immer laut spielen kann und sich auch um den Transport nicht scheren muss (dein Profibeispiel), dann ist der Unterschied in der Tat ziemlich egal.
Ein weiterer, subjektiver Eindruck:
Meiner Erfahrung nach klingen die alten Originale immer besser als die Boutique-Aggregate. Natürlich unter der Voraussetzung, dass sie gut gepflegt / gewartet wurden. Der Funktionsumfang und Praxiswert ist aber oft geringer und ein Scaling baut man da nicht so schnell ein.
Ein 60-ger Vox kann echt ein Hammer sein. Die alten Fender ebenfalls. Bei den Marshall-Boutique-Amps hab ich z. B. noch keinen gehört, der einem guten 70-ger hinsichtlich Rocksounds das Wasser reichen kann (Friedmann, Metropolis, Fargen und wie sie alle heißen).
Hi Ingolf,
oben steht alles. Ich vergleiche seid 15 Jahren intensiv Gear. Kann gar nicht mehr sagen, wieviele Vöxe, Marshall und Fender ich in alle möglichen Ausführungen am Kabel hängen hatte. Gleiches gilt für Boutique-Amps und Stangenware.
Deinen Punkt "ließ mal genau" kann ich gerne zurückgeben.
Wenn man aus den obigen, ersten beiden Absätzen "wertig" als Begriff herausgreift und ihn mit zuverlässig gleichsetzt, dabei die anderen beiden Adjektive unter den Tisch fallen lässt, die auf den Praxiswert abzielen, ist das IMO kein korrektes Zitieren.
Habe einige 60-ger Vöxe (und auch Anfang 70-ger) mit und ohne Topboost und Silverbells mit vergleichbaren Amps von Marble, Morgan (RG15 und Deluxe 20) vergleichen können. Genau wie mit den neueren Amps. Das Ergebnis ging eindeutig für das Original aus.
Gerade letzten hatte ich ausführlich Gelegenheit meinen Realtone BF mir einem 60-ger Twin gegenzuspielen. Der Fender klang IMO durchaus besser.
Gleiches gilt für Marshalls, die ich mit Amp1, Realguitars, Realtone, Reinhardt, Fargen, Splawn, Friedmann, Suhr etc. vergleichen konnte. Das Ergebnis ging immer für die diversen 70-ger JMPs bzw. Anfang 80-ger JCM 800-ter aus und zwar deutlich.
Der Praxiswert der genannten Vergleichsamps war aber oft um ein Vielfaches höher. Flexibilität, Gewicht, Scaling etc.
Mit einem Amp1 bekommt man halt mit geringem Aufwand amtliche Marshall-Sounds hin. Im direkten Vergleich verlieren sie aber gegen die Originale und auch gegen die hochwertigeren Amps - was auch nicht verwunderlich, bei dem Preis.
Zu deinem Profibeispiel hatte ich auch Stellung genommen, laut klingt fast alles min. o.k.
Profis tun halt einiges für Kohle, was völlig o.k. ist, gibt aber auch wohl Gründe, warum die Standardbackline (also z. B. Blues Deluxe oder AC30) i. d. R. doppelt geordert werden.
Wie auch immer - Argumente sind eh ausgetauscht, schöne entspannte Tage noch.