Als ich neulich über das JPTR Fernweh sprach, meinte ich flapsig, dass den Job der beiden kaskadierenden Delays auch zwei Yellow Falls für weniger als ein Drittel des Kaufpreises erledigen würden; höchste Zeit zu überprüfen, ob die Behauptung haltbar ist.
Das Donner-Pedal hat dieselben Maße, die wir schon von Mooer und Konsorten kennen; Klein, kompakt, kuhl (Hallo, Hannes!
).Es gibt drei Regler: Einen großen für die Verzögerungszeit, sowie zwei kleine für Echo-Lautstärke und Feedback/Repeats; hinzu kommen In, Out und 9V-Anschluss, das war's auch schon.
Das Yellow Fall hat True Bypass und eine maximale Verzögerungszeit von 620ms, was für ein analog arbeitendes Echo-Gerät viel ist.
Die Regler vermitteln ob ihrer Schwergängigkeit eine angenehme Wertigkeit, und überhaupt scheint mir die kleene Kiste superrobust; ihren Preis sieht und fühlt man ihr jedenfalls nicht an.
Ob man ihn hören kann...? - Das wollen wir nun gemeinsam heraus finden: Die Wiederholungen fallen klanglich gar nicht mal allzu dunkel aus, eher LoFi, sind mittiger gefärbt und bekommen bei lauten Repeats ein schwach wahrnehmbares Rauschen, welches nur bei Signalwiederholung auftaucht und nicht weiter verstärkt wird, egal wie lange die Wiederholungen zu hören sind; in Spielpausen rauscht auch nix.
Das ist kein Manko, sondern gehört zum Klangbild eines analogen Delays wie das Verschlechtern des Signals mit jedem weiteren Echo; wer das nicht mag, sollte sich im Digitalsektor umschauen.
Das gefällt mir schon mal sehr gut und klingt sauberer als ich mein Ibanez Delay Champ aus den 80ern in Erinnerung habe.
Auch bietet das Donner-Pedal ein großes Klangspektrum: Vom metallisch-reflektierenden Raum ist bis zur Selbstoszillation alles drin!
Diese setzt ca. bei 3h des Feedback-Reglers ein, greift zunächst in den Höhen, dann in allen Frequenzen und lässt sich gut dosieren, um im Hintergrund einen Ambience-Teppich zu legen.
Stelle ich diese Leistung ins Verhältnis zum Preis, so muss man diesen als sensationell bezeichnen: Großartig, was man heutzutage für kleines Geld hinterher geschmissen bekommt!
Wünscht man eine größere klangliche Flexibilität z.B. in Form von Modulation und einer digitalen Wiederholung, muss etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden; hier würde ich das Mooer Reecho empfehlen, das aber auch fast das Dreifache kostet.
Ich kann also beruhigt sein: Meine Aussage im Vergleich zum Fernweh hat Bestand!
Fazit: Wenn einem der Grundklang der Wiederholungen gefällt, man nicht über 620ms hinaus möchte und auch sonst keinen Schnickschnack wie Modulation, Ducking, Tap Tempo, etc. braucht, sollte man keine Sekunde zögern: Für knapp 26€ gibt es mit dem Donner Yellow Fall ein sehr gut verarbeitetes analoges Echo-Pedal, das alle Basisfunktionen eines Delays bietet, musikalisch agiert und Spaß macht!
Nachteile konnte ich beim besten Willen keine finden; ein perfektes Beispiel dafür, dass man eben kein Geld ausgeben muss, um was Gutes zu ergattern.
Lieben Gruß,
Batz.
