Bare Knuckles Boot Camp

Besprechungen von getestetem Gitarren-Equipment
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THB
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Bare Knuckles Boot Camp

Beitrag von THB » Mittwoch 16. Dezember 2020, 06:02

Fazit: Durchaus ein Antesten wert - auch für nicht Rabea Fans....

Einen Test will ich nicht schreiben, mir fehlt es gerade an blumiger Sprache über Flötentöne, satte Bässe u.ä.

Eher so ein paar Impressionen mit auf den Weg geben und ein paar positive Anmerkungen, die zumindest dem Image, das Bare Knuckles bei mir hat, widersprechen.

Bare Knuckles sind die mit dem Freddie Mercury gestylten Bare Kuckle Fighter Im Firmenlogo, der nicht unbedingt Assoziationen an Woman Tone oder ähnliches erweckt. Hinzu kommen reihenweise Youtube Videos der härteren Fraktion in meist recht aggressiv klingender Mittenabstimmung, klick and away.... deshalb habe ich mehrfach einen Bogen drum gemacht, trotz des reizvollen Namens "Nantucket" für einen P-90 (für die jüngeren hier: Nantucket Sleightride/Mountain).

Der Bogen endete mit der Anschaffung einer gebrauchten Gordon Smith Gypsy Semi. Der englische Vorbesitzer hatte stilecht goldene Bare Knuckles Boot Camp Humburger in eine mit Chromteilen bestückten Gitarre eingebaut, welche allenfalls zu Messingsattel und -sidedots passten. Der Brexit war damit vorprogrammiert, zumal low impedance PAFs bzw. DiMarzios PAFs für die Gitarren bereits eingeplant waren (nun hat sie doch P-Rails aber das ist eine andere Geschichte). Die Gitarre kam an (ein frühes Baujahr, die Bleistift Eintragung in der Pickupfräsung ist nicht mehr zu entziffern) und entpuppte sich als wahre Höllenmaschine. Nicht unmaßgeblich daran beteiligt waren die sehr PAF-mäßig klingenden spürbar heißen Pickups, die nicht so richtig zu einer Semi passen wollten, aber den No-Deal-Brexit vervollkommneten - sie wanderten erst gedanklich und dann tatsächlich in eine Epiphone Nighthawk. Beim Ausbauen...

... fiel eine saubere Verarbeitung auf. Die Pickups wirken irgendwie Bu-tie-que, Kabel, Groundplate, Schrauben, Spulenkörper (nach Entfernen der nicht gelöteten Kappen und des überschüssigen Wachses) und sind irgendwie "Advantage" gegenüber Duncans oder diMarzios, um mal so die MidPriceFraktion zu nennen. Übergerrascht war ich dann doch, als sich die Pickups als Vertreter der Brute Force Fraktion herausstellten (13,4 N/ 15,1 B) - hätte ich nicht erwartet, da kenne ich Pickups mit mehr Mulm in der Leistungsklasse (der etwas flachen Epi verhelfen sie zu einem doch recht kräftigen Antritt).

Merker setzen - interessant.

Jüngst stnad das Ersetzen der Tonerider Alnico P-90 in meiner zweite Slick an (Die Tonerider sind für ein neues Projekt). Also mal die zur Zeit nicht so ganz einfach erhältlichen

Bare Knuckles Boot Camp Old Guard P-90

geordert: Alnico II- 6,4 N / 7,4 B für 142,74 Euronen inkl. Versand (pre-Brexit aus UK)

Die Pickups klingen duetlich heller und augeklarter als die Tonerider und geben der Gitarre einen recht "stratigen" Ton, der so Richtung underwound Lollar P-90 geht. Die Werksbeschreibungen sind da zutreffend, Rabeas Soundbeispiel im Netz eher weniger.... inwieweit Swamp Ash Body und Schraubhals der Slick zu meinem Fazit beitragen, vermag ich nicht zu sagen - ich bin zufrieden und werde nicht erneut transplantieren.

Lange Sätze - Ergebnis steht oben.

Vier von drei Daumen hoch in Anbetracht des PLV.

:lol02:
"Let me explain something about guitar playing.
Everyone's got their own character.
Everyone's approach to what can come out of six strings is different from another person, but it's all valid. "
Jimmy Page

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