Danelectro French Toast Octave Distortion Fuzz

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Batz Benzer
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Danelectro French Toast Octave Distortion Fuzz

Beitrag von Batz Benzer » Mittwoch 12. Mai 2021, 13:04

Zugegeben, es ist klein, fummelig, aus Plastik und hat noch nicht mal 'ne Status-LED. Dooferweise ist es dennoch der beste Octave-Up-Fuzz-Effekt, den ich bislang kenne; die Rede ist vom Danelectro French Toast Octave Distortion Fuzz!

Bild

(Bildquelle: Kapsi.fi)

Dieses Pedal aus der Food-Series ist eine ziemlich getreue Kopie der originalen Foxx Tone Machine, welche angeblich sogar vom selben Sound-Designer stammen soll; ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen, ich weiß aber, dass mir das Franzacken-Schmorbrot ausgezeichnet mundet! :mrgreen:

Und das liegt sowohl am flexiblen Basis-Klang als auch am Octave Up-Effekt, der hier so prominent wie selten ausfällt.

Womit wir bereits in der Praxis wären und aufgrund vorhandener Bilder einfach mal auf die äußere Beschreibung scheißen: Dank Dist-Regler ist eine ordentliche Bandbreite an verzerrten Sounds möglich, die mit Hilfe des Ton-Regler je nach Bedarf von bassig bis bissig angepasst werden können. Das ist und bleibt immer Fuzz-Territorium und reicht von sprödem Lo-Gain bis hin zu Big Muff-ähnlichen Wall of Sound. Das alleine wäre bereits Grund genug, die 45€ zu investieren - zumal El Geräto bestens mit dem Gitarren-Volumen kollaboriert -, wenn es denn noch möglich wäre; leider wird das French Toast nicht mehr hergestellt. :mimimimi:

Es gibt jedoch genügend Exemplare auf dem Gebrauchtmarkt, die gerne um den Neupreis herum gehandelt werden, da sich die Qualitäten des Dano-Pedals mittlerweile herumgesprochen haben. Besonders wie intensiv die obere Oktave klingen kann, aber nicht muss; Dist- wie Tone-Regler haben hier den entsprechenden Einfluss.

Natürlich lässt ein weiteres Mal Jimi H. heftigst grüßen; diesen Effekt assoziiert man wohl als erstes mit dem zu früh verstorbenen Ausnahmegitarristen. Es kreischt und heult bei Bedarf, klingt bisweilen funky nach verzerrtem Cembalo auf Steroiden und macht in meinen Ohren komischerweise auch ordentlich Disco! :afro:

Bemerkt man die Oktave bereits latent in tieferen Registern, wird sie mit höheren Tönen immer raumgreifender; dieses organische Verhalten macht den Unterschied zu einem Pitch Shifter, der eher digitaler Beamter ist im Gegensatz zum analogen Rocker-Fuzz mit Gefühl: Großartig! :sabber:

Toll ist auch das Umkippen einzelner Töne im Octave Up-Betrieb: Es braucht lediglich minimale Modulation des Tons durch den Finger, und schon "morpht" der Ton auf "natürliche" Weise in seinen Oberton: Perfekt! :thumbs:



Ich habe das Dr. No "TVL" Octavia, eine wirklich kostenintensive Fachkraft, hier und auch so manch anderen Genre-Vertreter bislang besessen; das French Toast ist mit weitem Abstand das musikalischste Pedal seiner Art, übrigens dicht gefolgt vom für 37€ erhätllichen Donner Fuzz Seeker, welches vorbildlich verarbeitet ist, als voll roadtauglich angesehen werden darf (und somit eine interessante Alternative darstellt ;) ).

Das sieht ob des Plastik-Mantels des Danos hier schon ein wenig anders aus, wenngleich ich bislang noch kein kaputtes Food Series-Pedal mitanerleben musste; auch wäre eine Status-LED was Feines. Aus diesen Gründen lohnt sich hier das sogenannte "Rehousing", das Übertragen des Pedals in ein anderes Gehäuse; im Netz finden sich sogar entsprechende Anleitungen (ohne Garantie!):



Und bei der Gelegenheit kann das Pedal auch gleich auf True Bypass umgestellt werden, so es Zweifel am Bypass-Signal gibt; ich empfinde dieses jedoch als nicht auffällig färbend.

Den Food-Danos liegt ab Werk noch ein Potischutz in Form eines milchig-transparentem Klemmaufsatz bei, der versehentliches Verstellen oder Umtreten mit dem Fuß verhindert:

Bild

(Bildquelle: Reverb)

Fazit: Sicherlich eines der besten, wenn nicht sogar DAS beste Octave Up-Fuzz-Pedal und dabei auch noch echt flexibel; Plastik-Gehäuse, fehlende LED und Buffered Bypass müssen nicht, können aber als Nachteile wahr genommen werden.

Ganz persönlich mein Favorit und daher auch meine Empfehlung! :thumbsup03:

Lieben Gruß,

Batz. :smoke01:
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Re: Danelectro French Toast Octave Distortion Fuzz

Beitrag von Batz Benzer » Mittwoch 12. Mai 2021, 13:23

PS: Mittlerweile gibt es ein neues Aggregat aus dem Hause Danelectro zum Thema; ich konnte es bislang aber weder selbst spielen noch direkt vergleichen, zumal es mit seinen 200€ Neupreis auch nicht gerade günstig ist:

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Re: Danelectro French Toast Octave Distortion Fuzz

Beitrag von Magman » Mittwoch 12. Mai 2021, 23:35

Micky mit diesem Review hast du mich „mal wieder“ gepackt :P …das klingt ja wirklich superb dieses Octave Up-Fuzz. Muss ich mal nach schauen.

Wie macht sich das Fuzz vor einem bereits gesättigten Amp, kann man das machen, oder funzt es generell nur vor einem cleanen Amp?
Bild
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Re: Danelectro French Toast Octave Distortion Fuzz

Beitrag von Batz Benzer » Donnerstag 13. Mai 2021, 10:53

Danke, Mäggy! :prost:

Au ja, verdammt, vergessen: Das French Toast mundet sowohl cleanen wie bereits zerrenden Amps ganz vorzüglich, hat aber natürlich jeweils andere klangliche Ausprägungen.

Ich habe zu dem Thema das urrrralte Video eines echt schrägen Vogels gefunden:



Der Amp zerrt zwar nicht mega, aber immerhin doch. ;)
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Re: Danelectro French Toast Octave Distortion Fuzz

Beitrag von Magman » Donnerstag 13. Mai 2021, 13:57

Vielen Dank Micky :prost: Ich schau dann mal nach dem Franz-Toast :P
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Re: Danelectro French Toast Octave Distortion Fuzz

Beitrag von Batz Benzer » Samstag 18. Dezember 2021, 14:02

Jemand Interesse? - Hier gibt es wohl noch welche neu vom Händler: https://www.ebay.de/itm/312063913714?_t ... d=78745080 :thumbsup03:
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