(KBR) OKKO Coca Comp MKII

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Magman
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(KBR) OKKO Coca Comp MKII

Beitrag von Magman » Freitag 21. Mai 2021, 13:10

Heute habe ich einen OKKO Coca Comp MKII bekommen. Das ist ein Compressor/Booster und Sustainer Pedal. Ich brauche einen passenden Sustainer um mein Slidespiel zu forcieren. Außerdem darf ein Compressor für mich nicht pumpen und sollte u.a. auch als Boost funktionieren. Weiterhin brauch ich ihn nicht wie die meisten im Cleansound, sondern vor allem im Crunchsound. Da gibt es gar nicht sooo viel Auswahl da draußen. Man hatte mir nachdem ich mit ein paar Experten kontaktierte u.a. dieses Pedal empfohlen. Heiko Lauenroth (der Macher der OKKO Pedale) war dann so nett, mir eines zum Test zu schicken.

Ich freue mich darauf, den Coca Comp auf Herz und Nieren zu testen. Der Vor-Vorgänger, den ich vor langen Jahren mal nutzte war ja schon klasse. Hier hat man nun die Schaltung leicht überarbeitet und zusätzlich noch einen Tone-Regler mit eingebaut, eben um noch flexibler zu sein. Gerade beim Einsatz von unterschiedlichen Gitarren - Singlecoils/Humbucker - kann das was bringen.

Das Gehäuse macht schon mal richtig was daher. Eine Art von Knitterlack in weiß, mit grauer Schrift. Für mich sieht das edel aus. Wenn er dann auch noch so klingt? Das verrate ich Euch in ein paar Tagen ;)

Die Facts:

Modell: Coca Comp V2 / MK II
Effektart: Kompressor / Booster
Funktionsweise: Analog mit Compression-Blend-, Boost- und passivem Tone-Regler
Input: 1x 6,3mm Klinkenbuchse (Mono)
Output: 1x 6,3mm Klinkenbuchse (Mono)
Regler: 1x Sing, 1x Push, 1x Tone
Schalter: On/Off Fußschalter (True Bypass)
Stromversorgung: 9V Block oder Standard 9V Netzteil mit 2,1mm Hohlstecker und Minuspol innen
Stromaufnahme: weniger als 50mA
Maße: 6,2 x 3,3 x 11,4 cm
Farbe: Silber / Grau
Handgefertigt in Leipzig

VVK: 194 Euro



Ein schnelles Bildchen nach dem Auspacken gibt es aber schon:

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Batz Benzer
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Re: (KBR) OKKO Coca Comp MKII

Beitrag von Batz Benzer » Freitag 21. Mai 2021, 13:36

Ich bin gespannt! :thumbsup03:
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Gutmann
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Re: (KBR) OKKO Coca Comp MKII

Beitrag von Gutmann » Freitag 21. Mai 2021, 14:32

Oh, geil, Martin. Ich hatte lange den ersten mit handgemaltem Gehäuse und das war ein Compressor der niemals gestört hat und fast immer den Tone verbessert hat. Dummerweise hab ich mich irgendwann davon getrennt. Der MK2 kam dann zeitgleich mit dem Strymon Compadre raus. Der zusätzlich Toneregler ist ein gutes Feature - aber lieber wäre mir noch ein Mixregler.
Das Design ist Megacool!
With great gain comes great responsibility.

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Batz Benzer
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Re: (KBR) OKKO Coca Comp MKII

Beitrag von Batz Benzer » Freitag 21. Mai 2021, 14:34

Gutmann hat geschrieben:
Freitag 21. Mai 2021, 14:32
Der zusätzlich Toneregler ist ein gutes Feature - aber lieber wäre mir noch ein Mixregler.
+1; die Möglichkeit, parallel und nicht seriell komprimieren zu können, ist mir extrem wichtig! ;)
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Magman
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Re: (KBR) OKKO Coca Comp MKII

Beitrag von Magman » Freitag 21. Mai 2021, 19:29

Batz Benzer hat geschrieben:
Freitag 21. Mai 2021, 14:34
Gutmann hat geschrieben:
Freitag 21. Mai 2021, 14:32
Der zusätzlich Toneregler ist ein gutes Feature - aber lieber wäre mir noch ein Mixregler.
+1; die Möglichkeit, parallel und nicht seriell komprimieren zu können, ist mir extrem wichtig! ;)

Ich bin da ganz bei Euch, ein Mix-Regler ist Gold wert. Bei meinem T.Rex Diva Drive möchte ich das auch nie wieder missen! Und ja, auch bei einem Compressor ist das ein gutes Tool.

Dank des schlechten Wetters war ich im Proberaum und hab nun auch meine ersten Tests hinter mir. Der Coca Comp ist absolut klangneutral und hat man den Sing Regler ganz links und den Tone-Regler mittig, Push exakt angepasst, dann hört man beim Einschalten auch keinerlei Unterschied.

Der Sing-Regler reagiert quasi wie ein Mix-Regler obwohl er ja eine ganz andere Funktion hat. Seine Name ist Programm, denn dreht man ihn auf fängt die Gitarre regelrecht zu singen an. Bleibt der Push-Regler bis etwa 10 Uhr ist man von der Grundlautstärke her gleich. Mehr auf gibt es dann einen leichten Volume-Boost bis hin zum Gain-Boost. Hier findet ein jeder schnell seine passende Einstellung. Ich selbst vermisse hier auch keine zusätzlichen Regler und Switches. Je mehr davon, desto mehr Stress beim Einstellen und Entscheiden. So geht es mir zumindest.

Schaut nun mal nach meinen Einstellungen des Pedales unten auf dem Foto. Der Duotone dahinter ist in sattem Crunch und in Probelautstärke samt der 412er. Eine gewisse Kompression hat ein Röhrenamp ja sowieso. Je weiter man ihn aufdreht, um so mehr Kompression kommt hinzu. Das ist bei kleinen und schwächeren Amps, die man fast voll auf betreibt oft schon zu viel des Guten. SAG kann was Gutes, oder was Schlechtes sein. Dann kommen auch nochmals viele Faktoren, wie zB die Qualität der Bauteile sehr zum Tragen. Jeder Amp reagiert da auch anders und ein jeder geht damit wohl auch anders um. Und wieder kommt’s zu „Wohlfühl-Entscheidungen“. Für mich ist eine gute Kompression entscheidend für mein Spiel, es unterstützt und trägt mich.

Weiter zu dem Testobjekt:

Der Okko lässt den Grundsound erst mal unbeeinflusst und fügt sich im Sinne von Sustain und gaaanz leichtem Boost hinzu. Und das macht er so gut, das man ihn eigentlich nicht mehr ausschalten mag. Ich hatte das schon mal „genau so“ erlebt vor langen Jahren! Nur hatte ich da ein anderes Soundideal.
Das Gitarrenvolumepoti erweitert nun quasi seine Funktion ums Doppelte, wird feinfühliger und der Sound klart dann wunderbar auf beim Zurückregeln. Das kommt mir selbst sehr entgegen. Mit dem Tone-Regler habe ich ein klein wenig die Höhen gekappt. Wirklich nur marginal. Meine frisch besaitete Gibson V klingt dann auf dem Stegpickup schön cremig und das mag ich sehr gerne. Der Halspickup singt wunderschön und fängt beim Zurückregeln schön an zu schmatzen. Herrlich!

Beim sliden tritt dann auch genau der Effekt auf den ich mir wünsche. Leichte Kompression und mächtiges Sustain welches man prima steuern kann. Ein Kollege der es mir empfohlen hatte spielt selbst auch eine Lapsteel und er schwört auf dieses Pedal - es ist mittlerweile Hauptbestandteil seines Sounds sagt er. Er hatte auch das sündhaft teure Origin Effects Slide Rig Pedal, welches auch fantastisch gut ist. Aber er wurde mit dem Okko genau so glücklich für die Hälfte des Preises.

Ich teste morgen mal noch im Bandsound und auch mit verschiedenen Gitarren, sowie auch meinen Cigar Box Guitars. Dann werde ich auch mal mit Cleansounds an meinem Real Guitars Head, sowie auch am Amp1 probieren. Dort muss das für mich genau so gut funktionieren, denn beide nutze ich auch live!

Es mag sich jetzt vielleicht für den ein oder anderen so lesen - na klar der Mäggy bekommt sicher vom Heiko das Pedal geschenkt und muss das hier natürlich dann auch gut bewerten! Nein, ich bekomme das nicht geschenkt und übertreibe auch keineswegs bei meiner Bewertung. Ich schreibe so, wie ich es fühle! Ein jeder der Interesse hat kann es ja auch selbst mal testen. Ich hab ja auch noch andere Compressoren, die sind alle auf ihre Art gut. Aber keines macht genau das, was der Coca Comp macht. Es ist wirklich so, das du ihn vermisst wenn du ihn deaktivierst. Das ist echt krass. Und wie gesagt, ich spiele nicht clean, sondern so richtig mit Schmackes und steure Gain alleine durch mein Spiel und mit dem Gitarrenvolumepoti. Die meisten Compressoren mögen das nicht, oder sagen wir es so, das was dann kommt mag ich so nicht. Hier passt es und zwar richtig gut!


Weitere Erfahrungen und ein Video mit Soundclips werden folgen. Danke fürs Lesen :thumbs:


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Re: (KBR) OKKO Coca Comp MKII

Beitrag von Molle » Sonntag 23. Mai 2021, 01:26

ich habe das blaue - ohne tonregler - und bin sehr zufrieden damit. narrensichere bedienung. guter sound.
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Re: (KBR) OKKO Coca Comp MKII

Beitrag von Magman » Sonntag 23. Mai 2021, 12:35

Molle hat geschrieben:
Sonntag 23. Mai 2021, 01:26
ich habe das blaue - ohne tonregler - und bin sehr zufrieden damit. narrensichere bedienung. guter sound.
Ja, prinzipiell ist das ja das gleiche Pedal. Was genau Heiko nun noch geändert hat außer dem Tone Poti weiß ich (noch) nicht. Ich weiß nur seit der Bandprobe gestern das der Coca Comp als allways on pedal auf dem Board bleibt. Es frischt mein Gitarrensignal wunderschön auf, verstärkt das Wohlgefühl nochmals und gibt letztendlich meinen Slides und auch Bendings das nötige Leben im Tone. Die Gitarre sitzt irgendwie präsenter im Soundgefüge, was man sonst vielleicht versucht mit Lautstärke zu kompensieren. Schwer zu beschreiben, muss man selbst erfahren.

Auch zusammen mit dem Amp1 ist das ne Bank! Da kommt auch der Tone-Regler sehr gut. Macht den Sound „cremiger“. Ist was anders, als wenn man die Höhen am Amp raus nimmt. Von daher ist der MKII mMn schon einen Schritt voraus vor den Vorgängern. Aber wenn man den besitzt und glücklich ist, ist auch alles gut.

Seit vielen langen Jahren schon ein echter Bringer dieses Pedal, das im eigentlichen Sinne gar kein gewöhnlicher Compressor ist.
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Re: (KBR) OKKO Coca Comp MKII

Beitrag von telly45 » Sonntag 23. Mai 2021, 16:07

In welcher Position hast du den auf dem Board, Martin?
Gruß Rainer

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Re: (KBR) OKKO Coca Comp MKII

Beitrag von Magman » Sonntag 23. Mai 2021, 20:10

telly45 hat geschrieben:
Sonntag 23. Mai 2021, 16:07
In welcher Position hast du den auf dem Board, Martin?
Hallo Rainer, auf dem Board für den Duotone und Amp1 sieht es so aus: Git über Kabel, oder Sender > Wah > Tuner > Comp > Amp. Reverb und Delay gehen in den FX-Loop.

BTW: Ich hatte die letzten beiden Jahre ja sehr viel Verschiedenes probiert. Das war selbst für einen so erfahrenen Hasen wie mich sehr interessant und lehrreich. Das hier klingt für mich traumhaft gut und eigentlich sollte ich da auch nichts mehr dran ändern und einfach nur noch spielen. Der Okko Coca Comp MKII war nun sozusagen noch das fehlende i-Tüpfelchen :)
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