(Bildquelle: Melodiamusik.com)
Dieser lässt schon durch den verwendeten Schrift-Font und die generelle Farbgebung durchblicken, dass er ein Nachbau des ollen Marshall-Teils ist; regelbar ist er, analog zum Vorbild, in Gain, Tone und Volumen. Hinten gibt es einen 9V-Anschluss, In rechts, Out links, also alles bekannter wie gewohnter Standard.
In YouTube-Battle-Videos schnitt das China-Pedal stets gut ab (s.u.), ein Unterschied zum Original war für mich nicht ausmachbar. Da ich den Bluesbreaker nicht besitze, kann ich zum Vergleich leider keinerlei Auskünfte aus erster Hand erteilen. Muss ich aber auch nicht; selbst wenn es einen hörbaren Unterschied gäbe, wäre ich nicht bereit, diesen zu bezahlen.
Was daran liegt, dass der Marshall Bluesbreaker mittlerweile Preise zwischen 400€-800€ aufruft! - Wenn ich schätzen sollte, dann glaube ich, dass sich diese Kisten realistischerweise wohl so um die 250€ tatsächlich verkaufen.
Das Mooer-Surrogat kostet 52€ neu und damit bloß ein Fünftel; das bin ich in diesem Fall auch auszugeben bereit.
Denn ein ausgesprochener Blueser bin ich jetzt nicht gerade, mag es aber, die Strat anzucrunchen oder ein solches Pedal als Solo-Boost vor einer Distortion zu setzen.
Und damit bin ich offenkundig nicht alleine: Seitdem John Mayer den Bluesbreaker für sich entdeckt hat, befindet sich der Preis auf diesem absoluten Höhenflug.
So genug der Theorie, Zeit zu überprüfen, was es mit dem Blues Crab in der Praxis so auf sich hat: Für meine Begriffe handelt es sich um ein klassisches Low-Gain-Pedal, welches mich ausschließlich mit Single Coils zu überzeugen versteht; für Humbucker ist mir das zu mittig und unrund.
Tatsächlich habe ich das Gefühl als blieben Bass- wie Höhenbereich klanglich 1:1 erhalten, derweil die Mitten einen schönen Wärmeboost spendiert bekommen, wodurch das Gitarrensignal dreidimensionaler wie ortbarer wird; das klassische Will-Man-Nicht-Mehr-Ausschalten-Phänomen!
Auch toll ist die klangliche Tiefe und Dynamik im Bass, da hier untere Mitten für eine räumliche Größe sorgen, die zu herrlichem Raunen führt: Ja, das erinnert in der Tat an des Mayers John!
Und zwar so sehr, dass ich für mich schnell entschieden habe, das englische Original der Krabbe, welches übrigens Arbeitsgrundlage des King of Tone sein soll, nicht zu brauchen; Mooer bietet mir hier alles, was ich erwartet habe.
Ganz besonders schön finde ich, dass mit mehr Gain nicht irgendwann die Verzerrung hinzu "bröselt", sondern aus dem Clean-Signal organisch ein Knurren wird, so dass der Übergangsbereich von Clean zu Britzel fließend ist.
Ebenfalls unbedingt erwähnenswert ist die glasige Transparenz des Gitarrensignals und die federnde Dynamik: Junge, ist das gut!
Gibt es Nachteile? - Nur jenen, den ich auch beim Original vermute und der mir schon beim Shred Master aufgefallen ist: Die Volumen-Reserven liegen relativ niedrig! - Kein Problem, aber durchaus erwähnenswert.
Vielen Dank an Uwe, der mir sein Exemplar zur Verfügung gestellt hat!
Fazit: Willst Du einen Marshall Bluesbreaker MK1, greife zur Mooer Blues Crab; derselbe Sound im praktischeren Gehäuse zum wesentlich sympathischeren Preis!
Lieben Gruß,
Batz.
PS: Macht Euch selbst ein Bild vom Pedal im Vergleich; viel Spaß:
