Game Changer: Flamma Preamp FS06

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M. L. Schwan
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Re: Game Changer: Flamma Preamp FS06

Beitrag von M. L. Schwan » Samstag 26. Juni 2021, 12:15

Hi,

ich hab ja jetzt auch schon etwas mehr Erfahrung mit dem Gerät. Zwei der modellierten Amps habe oder hatte ich im Original, den AC30 und den Blues Deluxe und schätze beide sehr. Wie authentisch die nachempfundenen Amps sind, kann ich nicht sagen und es ist mir eigentlich auch wurscht. Mir geht es eher darum einen Sound zu finden der zu meiner Musik passt und mein Gitarrenspiel so rüberbringt wie ich es will.
Meine Lieblingsmodels im Flamma sind
1) der MB5th gen
2) der Plex 50
3) der Deluxe Blue

Das AC31 Model gefällt mir hier gar nicht mal so gut.

Der Einsatzzweck: Mir geht es vor allem darum bei Proben und kleinen Jobs bei Bedarf direkt ins Pult gehen zu können oder auch damit meinen superleichten AER Compact 60 für die Verstärkung von E-Gitarre auszurüsten (und dabei die Möglichkeit zu haben zusätzlich meinen Gesang darüber zu verstärken).
Das zweikanalige Konzept kommt mir dabei sehr entgegen, da ich so zwei Grundlautstärken bzw. auch einen Verzerrer per Fußschalter zu Verfügung habe.

Desweiteren kommt er aufgrund seiner niedrigen Latenz bei Proben über das Internet zum Einsatz.

Das Flamma ist im übrigen mein erster Modeller. Für mich hat das Teil einfach nur einen hohen Gebrauchswert bei vergleichsweise einfacher, intuitiver Bedienung.
Viele Grüße
- Der Schwan -

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Batz Benzer
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Re: Game Changer: Flamma Preamp FS06

Beitrag von Batz Benzer » Samstag 26. Juni 2021, 12:25

tommy hat geschrieben:
Samstag 26. Juni 2021, 09:38
Batz Benzer hat geschrieben:
Samstag 26. Juni 2021, 08:34
Ob es einem vom Klang oder Anwendungsbereich gefällt und ob man es für besser oder schlechter als ein anderes Werkzeug hält, ist ja eine rein subjektive Frage. ;)
Genau! :thumbsup03:

Und diese Frage sollte man sich am besten vorher stellen.
Ich selbst habe es nicht wirklich getan, um nun festzustellen, dass ich bezüglich meiner Anwendungsmöglichkeiten etwas daneben lag.
Der Grund für meinen letzten Post war, bei allem berechtigten Hype, dem ein oder anderen, der hier mitliest, vielleicht einen Fehlkauf zu ersparen.

:prost:
Ich würde dabei nicht außer acht lassen, was das Ding alles kann:

7 cleane Modellings, 7 Verzerrer vorm Amp. Wenn einem nur EIN Modeling wirklich saugut gefällt, hat eben dieses eine Modeling knapp 60€ gekostet; für einen Verzerrer gibt man heutzutage gerne um ein Vielfaches dessen aus, so what!

14 Modelings zum Recorden. Hier dasselbe: Trifft auch nur ein Sound den Nagel auf den Kopf, dann haste eben diesen für knappe 60€ gekauft.

Das Problem hier ist m.E. vielmehr die gute alte "option anxiety": Wenn es sooo viele Möglichkeiten gibt, muss ich die auch alle nutzen, sonst war das Gerät ein Fehlkauf. Kennen wir alle, und ist doch Mumpitz: Passt auch nur eine Anwendung wie Arsch auf Eimer, haben sich die Anschaffungskosten m.E. bereits gerechnet. ;)

Der Rest ist Bonus für Irgendwann. Wer weiß, evtl. ist das Ding im Koffer, wenn das Stressbrett oder der Amp abraucht; dann kann der Gig dennoch weiter gehen!

Unter diesem Aspekt würde ich es unter "frißt kein Brot" erst einmal abhaken. Und kommt Gelegenheit, kommt Anwendung. :thumbsup03:

Sollte jemand jedoch bereits entsprechende Gerätschaften haben und diesen mehr Liebe entgegen bringen, ist der Preamp in der Tat überflüssig: Gut, dass diese Kientel jetzt durch Dich gewarnt ist und sich die relevanten Fragen vorher stellen kann, Tommy! :prost:
M. L. Schwan hat geschrieben:
Samstag 26. Juni 2021, 12:15
Hi,

ich hab ja jetzt auch schon etwas mehr Erfahrung mit dem Gerät. Zwei der modellierten Amps habe oder hatte ich im Original, den AC30 und den Blues Deluxe und schätze beide sehr. Wie authentisch die nachempfundenen Amps sind, kann ich nicht sagen und es ist mir eigentlich auch wurscht. Mir geht es eher darum einen Sound zu finden der zu meiner Musik passt und mein Gitarrenspiel so rüberbringt wie ich es will.
Meine Lieblingsmodels im Flamma sind
1) der MB5th gen
2) der Plex 50
3) der Deluxe Blue

Das AC31 Model gefällt mir hier gar nicht mal so gut.

Der Einsatzzweck: Mir geht es vor allem darum bei Proben und kleinen Jobs bei Bedarf direkt ins Pult gehen zu können oder auch damit meinen superleichten AER Compact 60 für die Verstärkung von E-Gitarre auszurüsten (und dabei die Möglichkeit zu haben zusätzlich meinen Gesang darüber zu verstärken).
Das zweikanalige Konzept kommt mir dabei sehr entgegen, da ich so zwei Grundlautstärken bzw. auch einen Verzerrer per Fußschalter zu Verfügung habe.

Desweiteren kommt er aufgrund seiner niedrigen Latenz bei Proben über das Internet zum Einsatz.

Das Flamma ist im übrigen mein erster Modeller. Für mich hat das Teil einfach nur einen hohen Gebrauchswert bei vergleichsweise einfacher, intuitiver Bedienung.
Ich teile deine Beobachtung; der Atze ist nicht das Highlight des Preamps! :D :thumbsup03:

Für mich sind es der Deluxe, der Plexi, der Friedman und der 5150. ;)

Liebe Grüße,

Batz.
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

- George Martin

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Re: Game Changer: Flamma Preamp FS06

Beitrag von Butterkräm » Samstag 26. Juni 2021, 12:34

Batz Benzer hat geschrieben:
Samstag 26. Juni 2021, 12:25

Für mich sind es der Deluxe, der Plexi, der Friedman und der 5150. ;)

Liebe Grüße,

Batz.
Schade wegen dem AC30, aber auf den 5150 freue ich mich, ich schätze ja seit längerem, daß der mir gut passen würde!
Im übrigen sehe ich das ganz genau so, wenn das Teil denn endlich mal da wäre! Ist gestern aber gelandet schon mal! :afro:

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Re: Game Changer: Flamma Preamp FS06

Beitrag von tommy » Samstag 26. Juni 2021, 13:29

Batz Benzer hat geschrieben:
Samstag 26. Juni 2021, 12:25
...Passt auch nur eine Anwendung wie Arsch auf Eimer, haben sich die Anschaffungskosten m.E. bereits gerechnet. ;)

Der Rest ist Bonus für Irgendwann. Wer weiß, evtl. ist das Ding im Koffer, wenn das Stressbrett oder der Amp abraucht; dann kann der Gig dennoch weiter gehen!

Unter diesem Aspekt würde ich es unter "frißt kein Brot" erst einmal abhaken. Und kommt Gelegenheit, kommt Anwendung. :thumbsup03:
Um es mit Batz Sprech zu kommentieren:

SOOOO! :thumbsup03: :D


Aber ich möchte auch noch hinzufügen:

ABER SOWAS VON! :D


Ich finde übrigens, dass dem AC 30 der klingelige Glitzer etwas fehlt. Er klingt m.E. etwas zu dumpf.

Der Peavey ist 'ne Macht! Der bringt selbst in Beton gegossene Humbucker zum Pfeifen, wenn man nicht aufpasst! Und das ohne jeden Matsch.
Ich finde auch den Mesa Boogie heftig gut, allerdings nicht in der Grundeinstellung, sondern mit zurückgenommenen Bässen und angehobenen Mitten und Höhen.
Generell finde ich es bezeichnend, dass man unabhängig von den verstärkertypischen Sounds fast alle in Richtung eines unabhängigen "Lieblingssounds" tweaken kann. In Meinem Fall Tweed Cleansound und Plexi High Gain.
Einzig der Vox spielt nicht so richtig mit. Und der Blues Deluxe geht natürlich nicht wirklich High Gain ala heißem Marshall.

Ein wirklich sehr vielseitiges Gerät, auch jenseits der eigentlichen soundlichen Bestimmung. :thumbsup03:
LG, Tommy


Esst mehr Obst!

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Magman
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Re: Game Changer: Flamma Preamp FS06

Beitrag von Magman » Samstag 26. Juni 2021, 13:53

Also ich finde, das Kästchen ist vor allem für Freunde der härteren Gangart prädestiniert. Der Friedmann und der 5150 sind echt gut :mosh: Und der Plexi klingt für mich mit wenig Gain auch gut. Clean finde ich allgemein eher so lala. Muss man gut pushen mit Compressor und Hall, dann geht’s.
Bild
STOMPIN' HEAT …we are ready to rock :mosh:

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Re: Game Changer: Flamma Preamp FS06

Beitrag von Paulasyl » Samstag 26. Juni 2021, 17:34

Sachichdoch. Modeller für Clean brauche ich nicht. Was ich will, sind diverse Gainy sounds, die überall einfach da sind, zumal mit Cabsim.
Ich kriege also für n Appel und n Ei ne Notfallkiste, eine Recording Macht und einen Verzerrer vor dem echten Amp. Für winziges Geld.
Ich bin sicher, dass ich nix falsch machen kann. Mein Bengel kriegt einen geschEnkt, ob er will oder nicht.
Mein Körper besteht zu 65% aus Müdigkeit, der Rest ist Hunger.

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M. L. Schwan
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Re: Game Changer: Flamma Preamp FS06

Beitrag von M. L. Schwan » Samstag 26. Juni 2021, 18:15

Bei mir ist es gerade umgekehrt. Ich suche eher einen ganz ganz leicht angezerrten Grundsound als Basis. Ich finde da macht der Flamma eine ausgesprochen gute Figur und gutes Spielgefühl. Ein komprimierter Sound mit viel Verzerrung ist keine Kunst, das haben die alten Ampsims auch einigermaßen hinbekommen.
Viele Grüße
- Der Schwan -

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Richard
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Re: Game Changer: Flamma Preamp FS06

Beitrag von Richard » Montag 28. Juni 2021, 15:15

Hi ..

Ich bin gerade im wahrsten Sinn des Wortes hin- und hergerissen .... => Achtung langer Text!

Den Flamma hatte ich ja vor zwei Wochen im Proberaum/Studio gestestet, wobei meine Referenz der Fender CVR (CustomVibroluxReverb) war. Da hatte ich auch bei Neutralstellung der Klangregelung am Mixer auf Anhieb einen fast deckungsgleichen Sound und passendes Spielgefühl. Natürlich merkte man, ob der Sound aus dem Combo oder der PA kam - aber das Charakteristische war da, wenngleich der Combo mit seinen 2x10" schon etwas komplexer und "federnder" klang. Mit der Band und dem mikrofonierten Combo würde das keiner hören.

Dann habe ich mir bei den anderen Modellen Cleansounds eingestellt, die weitgehend ähnlich sind, damit ich beim Durchsteppen keine Überraschungen erlebe. Die Zerrsounds waren nur leicht "haarig" und eine Spur lauter. Für Crunch kombinierte ich das Teil mit dem OKKO Diablo. Sehr positiv fand ich, dass beim Arbeiten mit dem Volumenregler der Gitarre ein weicher Übergang in die Übersteuerung möglich ist, ohne dass die Lautstärke zu sehr ansteigt. Das geht sonst nur, wenn der Amp von der Endstufe her die Lautstärke begrenzt - also in der Regel bei heftigem Pegel. Das Signal, was aus dem Modeller kommt ist ja "fertig" - es simuliert das Verhalten eines heftig arbeitenden Verstärkers. Das ist für Recording und Studio toll und authentisch.

Nun steht nach ewig langer Zeit wieder ein bisschen Life-Musik an. Wir bespaßen heute abend unseren Gospel-Chor bei seinem traditionellem Sommerfest mit einem Mini-Programm (das rockigste im Set ist 'Beast of Burden').

Bild

Mein kleines Besteck für 'direkt ins Pult' war in der letzten Zeit:
Git => OKKO Diablo+ => 'Rox-of-Bock' => Zoom CDR => TubeMeister5 => Pult.

Der TubeMeister5 mit seiner RedBox dient als 'Amp/Speaker-Simulator'. Das Zoom liefert mir für meine Brot&Butter-Sounds zyklisch in drei Schritten A: Hall, B: Delay, C: mehr Delay+Boost

Bei der Probe mit Band und (größerer) Anlage habe ich letzte Woche erstmals den Flamma verwendet. Die Kette war nun:
Git => OKKO Diablo+ => Flamma => Zoom CDR => Pult.

Im Band-Kontext hatte ich bei Akkorden das Gefühl, dass um das Gitarrensignal herum noch etwas "flirrte", die Dynamik bei stärkerem Anschlag war nicht so ausgeprägt, wie ich es vorher hatte. Der Klang war irgendwie kälter und es "schmatzte" nicht. Den jazzigen Sachen fehlte die Wärme. Die Soli kamen dagegen wirklich authentisch - vor allem in den oberen Lagen fühlte es sich an, wie mit einem Booster oder Kompressor unterstützt.

Bei meiner bisherigen Lösung ist der Ton schlanker, wärmer und dynamischer.

Ich habe bestimmt ein dutzend mal hin- und hergetauscht .... werde voraussichtlich aber mit meiner bisherigen Lösung ins Rennen gehen.

Das waren jetzt etwas mehr als meine 'Five Cent' und natürlich sehr subjektiv.
Ein Feedback von anderen Kollegen mit ihren Erfahrungen wäre sehr interessant.

Beste Grüße
Richard

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Batz Benzer
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Re: Game Changer: Flamma Preamp FS06

Beitrag von Batz Benzer » Montag 28. Juni 2021, 15:16

Vielen Dank, Richard! :thumbsup03:
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

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tommy
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Re: Game Changer: Flamma Preamp FS06

Beitrag von tommy » Montag 28. Juni 2021, 15:28

Hi Richard,

interessanter Bericht! :thumbsup03:

Hast Du das Flamma mal als letztes Glied vor dem Pult probiert? Als gleichwertigen Ersatz für die Tube Meister Vorstufe/Redbox?
Würde für mich irgendwie Sinn machen, zumal Du ja auch kein heftiges High Gain benutzt.
LG, Tommy


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