Tja wo anfangen, das Teil kann unendlich viel, hat aber doch ein paar Haken und Ösen, wo man einfach nicht zu Ende gedacht hat.
Die Basics: Es sind sowohl Stereo In als auch Out möglich, ich habe bisher nur mit Mono rumgedingst. Laut Aufdruck will es 300mA, also schon ne Menge. da muss ich erst mal prüfen, ob das an allen Netzteilen tut...bisher aber keine Probleme am Palmer PWT08.
Es gibt elf Effekte, die man beliebig auf 7 Presets speichern kann. Dumm nur, dass man sich aufschreiben muss, welchen Effekt man auf welchen Speicherplatz gesetzt hat, das kann man nämlich nie wieder nachsehen. Speichern ist einfach, die gewünschte Presetnummer per save/select durchtickern und 2 Sekunden lang save/select drücken, pfeddich. Neben dem Effektwahlschalter gibt es Rate, Depth und dann noch CTRL1 und CTRL2, die aber nicht in jedem Effekt die gleiche Funktion haben, auf den Seiten ist aufgedruckt, was die jeweils tun. Irgendwo muss es ja hin, aber auf dem Board ist es irgendwie sinnfrei.
Zurück zu den Presets, wohl dem, der weiß, dass er seinen Chorus auf 1gepackt und auf zwei eine Variante davon. Dann den Phaser auf 3, ein Autowah auf 4 und... verdammt, was hatte ich auf 1?
Das Ding klingt "eigentlich" gut, ist aber immer zu viel, zu sehr Plastik, spielzeugartig in der Aufdringlichkeit der Effekte. Der Chorus z.B. kann hinzugemixt werden (Ctrl1), wenn man "old school" den Mix ganz aufreißt, klingt es schrecklich, man muss viel probieren, denn nur mit Rate und Depth kommt man zu keinem Ergebnis, außerdem wirkt der Tone (CTRL2) als massiver Filter, sobald man den nur leicht zurücknimmt wird es natürlich dumpfer, aber auch viel leiser als das Originalsignal, also nix mit MIttelstellung.
Das einzige Werkspreset, das mir sofort gefiel, war der Autowah, das ist bei mir aber nicht schwer, bin ich doch für ein echtes Wah nach wie vor zu doof.
Mit Ringmodulator kann man lustige Sachen
machen, die man allerdings in seiner gesamten Musikkarriere nie länger als 4 Sekunden nutzen wird. "Low Bit" ist einfach überflüssig. Man kann jede Menge Zeit beim Herumspielen verdaddeln, aber ein Brot-und-Butter-Chorus oder -Phaser ist gar nicht so leicht zu finden. Wenn man's dann geschafft hat, muss man halt schnell speichern und wissen, dass die Stellung der Knöppe dann überhaupt nichts mehr über das Preset aussagt. Verändert man dann eine Stellung, merkt der Gerät das sofort und die Preset LED fängt an zu blinken. Wenn man das Preset wechselt ohne zu speichern, war's das auch schon, alles wie vorher.
Die Verarbeitung ist gut, leider ist der Boden so designt, dass man erst 4 kleine Gummifüße abpröppeln muss und dann hofft, dass die Kletttiefe ausreicht um die Schraubenköppe zu überbrücken. Die Potis laufen schön gleichmäßig mit angenehmem Widerstand, der Wahlschalter rastet gut ein.
Fazit: Es kommt auf ein neues, eigenes Flammaboard um mit dem Preamp und dem Delay ein eigenes kleines Rig zusammenzustellen und wird vermutlich auf dem Choruspreset in Rente gehen.
Preis Leistung ist hier okay, nicht überragend, dazu ist das Pedal zu wenig musikalisch. Rein klanglich wird es von allen meinen anderen Modulationseffekten in die Schranken gewiesen, aber das sind halt auch Spezialisten aus Preisbereichen von 20€ - Ibanez Vintageschätzchen
Weil es gerad so schön ist: das wohl erste Flamma Board des Budenboards.
Der Modulationömmes tut es an einem 150mA Anschluß problemlos, das Delay steigt dabei ganz aus, werde ich dort noch ergänzen.
