Roger Mayer Voodoo Vibe
Verfasst: Sonntag 12. September 2021, 12:31
Herzlich willkommen zu einer weiteren Episode von "Batz Benzer testet Univibe-Pedale"; auch die heutige Folge steht mal wieder unter dem allseits beliebten Motto "der Täter kehrt immer zum Tatort zurück"!
(Meine bisherige Lieblingseinstellung)
Denn beim hier zur Besprechung kommenden Voodoo Vibe des britischen Herstellers und einstigen Hendrix-Haus-und-Hof-Technikers* Roger Mayer handelt es sich bereits um das zweite Exemplar, das ich in meinem bisherigen Leben besessen habe; das erste ist mir mal nach einem Gig vor mehr als 20 Jahren gestohlen worden.
Und da meine Vibe-Leidenschaft neu entfacht ist, musste es eben noch einmal her; mittlerweile hatte ich genügend Zeit, mich mit dem schwarzen Schächtelchen auseinander zu setzen und mag davon erzählen.
Als dieses Pedal das Licht der Welt erblickte, hatte ich absolut keine Ahnung, was es tatsächlich tut; aber die Gitarre & Bass berichtete dermaßen euphorisch von diesem Aggregat für Audiophile, dass ich mich von der Begeisterung habe anstecken lassen, um es, dem hohen Anschaffungspreis von damals immerhin DM 550,- zum Trotz, anschließend tatsächlich zu erwerben: Mein erstes Vibe!
Mit der Vibrato-Funktion konnte ich damals schon nix anfangen, aber das Tremolo war spitze; das, was man hier unter "Chorus" verstand, eierte und entsprach somit überhaupt nicht meiner eigentlichen Geschmacksrichtung. Ich sollte in den nächsten Tagen wachsen und eine Klangwelt betreten, die mir zuvor völlig fremd war.
Leider war unsere gemeinsame Zeit limitiert, denn ausgerechnet auf einem Festival der internationalen Solidarität hat ein Langfinger dem gemeinsamen Glück dann den Garaus gemacht. Und erst über 20 Jahre später sollte ich ein weiteres Exemplar mein Eigen nennen, um das Pedal endlich klanglich einodnen zu können in den gedanklichen Katalog meiner Vibrationserfahrungen.
Und das hat erst einmal etwas ungünstig begonnen, denn gleich beim ersten Anschließen... rauschbrummte das Voodoo Vibe: Hä, qu'est-ce que dat dann...!?? - Hier soll doch angeblich alles so klanglich pur und rein zur Sache gehen, von wegen beste Bauteile und so; wie kann das dann sofort am Anfang passieren?
Ach guck, wenn ich das Volumen der Gitarre nur ein wenig aufdrehe, ist der Effekt schon wieder weg... und wenn ich das Kabel aus der Gitarre ziehe, ist er wieder da: Was mit Impedanzen? - Also mal ein Buffer-Pedal vor das Roger Mayer gesetzt... totale Ruhe! Und dahinter..? - Ebenfalls Ruhe im Karton! - Und eine andere Gitarre...? - Auch ruhig! - Moment mal, könnte es vielleicht das Kabel...? - Jau, es könnte: Mein Kabel ist schuld! - Also neues Sprungseil gegriffen und gut ist's!
Ganz schön viel Bedienelemente, die so ein Voodoo Vibe hat, oder? - Naja, sooo viele sind es dann tatsächlich gar nicht: Von den sieben Potis kümmert sich eines um die Anwahl des Effekts (Trem/Vib/Chorus), ein weiteres um die Wellenform und Grundgeschwindigkeit und eines um das Feintuning in Sachen Speed; das Output-Poti regelt die Lautstärke und bietet ab der 15h-Stellung satte Boostmöglichkeiten.
Bleiben für die tatsächliche Klangformung Intensity, Symmetry und Bias; na bitte, ist doch schon überschaubarer; wobei ich der Fairness halber sagen sollte, dass natürlich auch die Wellenform für den Sound verantwortlich zeichnet.
Diese drei Regler agieren hochgradig interaktiv und... aber halt, wir sind ja noch beim Äußeren: Rückseitig gibt es einen Input, zwei Outputs und einen über zwei Mono-Klinkenbuchsen angebotenen Anschluss für ein Expression-Pedal, um die Geschwindigkeit per Fußwippe kontrollieren zu können. Ein stinknormaler 9V-Anschluss, auf der Oberfläche ein Fußschalter für On/Off und eine dazu gehörige rote Status-LED; das alles zusammen bietet Roger Mayers Voodoo Vibe.
Jetzt aber endlich auf in die Praxis: Im Tremolo-Betrieb steht so ziemlich jede Geschmacksrichtung parat, jedes noch so kleine Detail lässt sich im Zusammenspiel von Intensity, Symmetry und Bias mit der gewählten Wellenform kontrollieren, so dass es schwer fallen dürfte, einen umfangreicheren Apparillo auf dem Markt zu finden.
Das kann subtil und rund, exzentrisch klopfen, ein- oder ausgefaded werden, abgehakt wie ein Maschinengewehr oder warm und weich wie ein Fender-Vibrato-Kanal; der Vielseitigkeit sind kaum Grenzen gesetzt.
Die Reinheit des Tons, der beeindruckende Headroom bei nur 9V-Betrieb und das generelle Fehlen von Nebengeräuschen sind es, die den heutzutage 770€ teuren Klotz unter anderem auszeichnen; Analog-Technik vom Feinsten!
Im Chorus-Modus geht es dann endlich um den begehrten Vibe-Ton, der hier nicht wie weiland per Photozellen, sondern durch Transistoren erledigt wird; für manche bestimmt Grund, die Nase zu rümpfen, mir wie stets vollkommen latte, da es m.E. aufs Ergebnis in Klang und Spielgefühl ankommt.
Auch hier wird der Kreativität in der Soundformung kaum Grenzen gesetzt: es lassen sich spielend Schwerpunkte in Equalizing und Wellenform verschieben, Ausprägungen verstärken oder absenken, um auf diese Art und Weise klassisch-arrivierte wie auch vollkommen neue, wilde Vibe-Klänge zu realisieren.
Ja, wieder so ein Satz, der alles sagt und nachdem sich dennoch niemand ein konkretes Klangbild machen kann. Was natürlich der Flexibiliät geschuldet ist; wie soll man denn bitte all diese Vielfalt in Wort fassen?
Aber es gibt Grenzen wie z.B. ein grundsätzliches EQ-Gerüst und Verhaltensmuster, aus dem nicht ausgebrochen werden kann; hier möchte ich den Hebel ansetzen, indem ich es mit andere Vibes vergleiche, für die hier allesamt bereits Reviews vorliegen:
So viel man hier auch verändern und beeinflussen kann, so sehr hat das Roger Mayer eine eigene Balance in Throb/Tremolo/Herzschlag, EQing und Phasing; gerade letzteres hat hier eine eigene Charakteristik, die zwischen dem Schmatzen des Dunlop UV-1 und dem kristallinen Ton des Micro Vibe liegt. Bei profunder klanglicher Tiefe ist es nie ganz so organisch und "selbstverständlich" zugange wie es meine beiden Sabbadius Funky-Vibes können; es ist im direkten Vergleich quasi die "intellektualisierte, verkopfte Version" eines Vibe-Tons.
Somit ist es in der tonalen Gestaltung wohl dem Nuvibe am ähnlichsten, welches aber nochmal "nasser" wirkt als das trockenere und dennnoch transparente Voodoo Vibe, das seinerseits ein wenig dem britischen Understatement frönt, was es auf seine Weise ziemlich elegant, aber eben auch minimal steif wirken lässt.
Wem das wie Jammern vorkommen mag, der sei auf das hohe Niveau hingewiesen; das Roger Mayer-Elaborat ist schon wirklich beeindruckend musikalisch! Bestimmte klanglich Formanten der Originale fängt es besser als seine Mitbewerber ein, kommt aber letzten Endes nicht an die "magische Natürlichkeit" der argentinischen Epigonen heran.
Ist es deswegen schlechter? - Das ist ja, wie stets, eine Frage des Geschmacks; wer ganz genau diesen Ton sucht, wird auch nur hier fündig werden. Aber näher am originalen Herzschlag, am Throb und auch am Phasing sind in meiner Wahrnehmung die Funky-Vibes, die dafür auch auf diesen einen Stunt limitiert sind und folglich als One-Trick-Ponys deklariert gehören; ein Vorwurf, den man dem Voodoo-Vibe nun keinesfalls machen kann!
Kurz vor Ende noch eine kuriose Beobachtung: Es macht klanglich einen Unterschied, ob man ein und dieselbe Geschwindigkeit auf Range Stufe 1 und schnellerem Fine oder Stufe 2 bei langsamem Fine anwählt; je niedriger Range ausfällt, desto mittig-fetter ist der Ton.
Und wie stets zum Schluss noch ein Wort zur Verarbeitung: Erdbebensicher!
Fazit: Eine weitere Spielart des Themas "Uni-Vibe" inklusive Weltklasse-Tremolo und Vibrato, beeindruckend flexibel in der hochwertigen Klanggestaltung und dennoch letzten Endes auf den Eigenklang limitiert, so möchte ich das Voodoo Vibe in einem Satz zusammen fassen.
Für jene, die kompromisslos das originale Klanggeschehen jagen, gibt es vielleicht bessere, authentischere Lösungen im No Brainer-Sektor. Für den klanglich verspielten Neulandentdecker, der dank dieser "Versteh-Station" Zusammenhänge begreifen, für sich nutzbar machen und morgen vielleicht schon wieder andere Nuancen hören mag, weil er die Abwechslung liebt, gibt es - von der klanglich eher unbefriedigenden Vibe Machine einmal abgesehen - maximal mit dem Nuvibe eine Alternative, das jedoch andere Eingriffsmöglichkeiten feilbietet als Roger Mayers Baby, so dass diesem unterm Strich genügend Alleinstellungsmerkmale erhalten bleiben, um sich seit über 25 Jahren am Markt behaupten zu können.
Bei aller gebotenen Qualität sind 770€ dennoch ein viel zu stolzer Preis für die schwarze Kiste; vierhundert bis maximal fünfhundert Euro wären deutlich angemessener und entsprächen schon keinem günstigen PLV, welches ich zwischen 300-350€ verortet hätte.
Lieben Gruß,
Batz.
PS: Vielen Dank an Andreas, der mir sein Exemplar überlassen hat!
*Diese Beschreibung habe ich kackendreist unterbewusst aus Udo Klinkhammers Gitarre & Bass-Artikel geklaut, wie ich jüngst nochmal nachlesen und überrascht feststellen durfte.
(Meine bisherige Lieblingseinstellung)
Denn beim hier zur Besprechung kommenden Voodoo Vibe des britischen Herstellers und einstigen Hendrix-Haus-und-Hof-Technikers* Roger Mayer handelt es sich bereits um das zweite Exemplar, das ich in meinem bisherigen Leben besessen habe; das erste ist mir mal nach einem Gig vor mehr als 20 Jahren gestohlen worden.
Und da meine Vibe-Leidenschaft neu entfacht ist, musste es eben noch einmal her; mittlerweile hatte ich genügend Zeit, mich mit dem schwarzen Schächtelchen auseinander zu setzen und mag davon erzählen.
Als dieses Pedal das Licht der Welt erblickte, hatte ich absolut keine Ahnung, was es tatsächlich tut; aber die Gitarre & Bass berichtete dermaßen euphorisch von diesem Aggregat für Audiophile, dass ich mich von der Begeisterung habe anstecken lassen, um es, dem hohen Anschaffungspreis von damals immerhin DM 550,- zum Trotz, anschließend tatsächlich zu erwerben: Mein erstes Vibe!
Mit der Vibrato-Funktion konnte ich damals schon nix anfangen, aber das Tremolo war spitze; das, was man hier unter "Chorus" verstand, eierte und entsprach somit überhaupt nicht meiner eigentlichen Geschmacksrichtung. Ich sollte in den nächsten Tagen wachsen und eine Klangwelt betreten, die mir zuvor völlig fremd war.
Leider war unsere gemeinsame Zeit limitiert, denn ausgerechnet auf einem Festival der internationalen Solidarität hat ein Langfinger dem gemeinsamen Glück dann den Garaus gemacht. Und erst über 20 Jahre später sollte ich ein weiteres Exemplar mein Eigen nennen, um das Pedal endlich klanglich einodnen zu können in den gedanklichen Katalog meiner Vibrationserfahrungen.
Und das hat erst einmal etwas ungünstig begonnen, denn gleich beim ersten Anschließen... rauschbrummte das Voodoo Vibe: Hä, qu'est-ce que dat dann...!?? - Hier soll doch angeblich alles so klanglich pur und rein zur Sache gehen, von wegen beste Bauteile und so; wie kann das dann sofort am Anfang passieren?
Ach guck, wenn ich das Volumen der Gitarre nur ein wenig aufdrehe, ist der Effekt schon wieder weg... und wenn ich das Kabel aus der Gitarre ziehe, ist er wieder da: Was mit Impedanzen? - Also mal ein Buffer-Pedal vor das Roger Mayer gesetzt... totale Ruhe! Und dahinter..? - Ebenfalls Ruhe im Karton! - Und eine andere Gitarre...? - Auch ruhig! - Moment mal, könnte es vielleicht das Kabel...? - Jau, es könnte: Mein Kabel ist schuld! - Also neues Sprungseil gegriffen und gut ist's!
Ganz schön viel Bedienelemente, die so ein Voodoo Vibe hat, oder? - Naja, sooo viele sind es dann tatsächlich gar nicht: Von den sieben Potis kümmert sich eines um die Anwahl des Effekts (Trem/Vib/Chorus), ein weiteres um die Wellenform und Grundgeschwindigkeit und eines um das Feintuning in Sachen Speed; das Output-Poti regelt die Lautstärke und bietet ab der 15h-Stellung satte Boostmöglichkeiten.
Bleiben für die tatsächliche Klangformung Intensity, Symmetry und Bias; na bitte, ist doch schon überschaubarer; wobei ich der Fairness halber sagen sollte, dass natürlich auch die Wellenform für den Sound verantwortlich zeichnet.
Diese drei Regler agieren hochgradig interaktiv und... aber halt, wir sind ja noch beim Äußeren: Rückseitig gibt es einen Input, zwei Outputs und einen über zwei Mono-Klinkenbuchsen angebotenen Anschluss für ein Expression-Pedal, um die Geschwindigkeit per Fußwippe kontrollieren zu können. Ein stinknormaler 9V-Anschluss, auf der Oberfläche ein Fußschalter für On/Off und eine dazu gehörige rote Status-LED; das alles zusammen bietet Roger Mayers Voodoo Vibe.
Jetzt aber endlich auf in die Praxis: Im Tremolo-Betrieb steht so ziemlich jede Geschmacksrichtung parat, jedes noch so kleine Detail lässt sich im Zusammenspiel von Intensity, Symmetry und Bias mit der gewählten Wellenform kontrollieren, so dass es schwer fallen dürfte, einen umfangreicheren Apparillo auf dem Markt zu finden.
Das kann subtil und rund, exzentrisch klopfen, ein- oder ausgefaded werden, abgehakt wie ein Maschinengewehr oder warm und weich wie ein Fender-Vibrato-Kanal; der Vielseitigkeit sind kaum Grenzen gesetzt.
Die Reinheit des Tons, der beeindruckende Headroom bei nur 9V-Betrieb und das generelle Fehlen von Nebengeräuschen sind es, die den heutzutage 770€ teuren Klotz unter anderem auszeichnen; Analog-Technik vom Feinsten!
Im Chorus-Modus geht es dann endlich um den begehrten Vibe-Ton, der hier nicht wie weiland per Photozellen, sondern durch Transistoren erledigt wird; für manche bestimmt Grund, die Nase zu rümpfen, mir wie stets vollkommen latte, da es m.E. aufs Ergebnis in Klang und Spielgefühl ankommt.
Auch hier wird der Kreativität in der Soundformung kaum Grenzen gesetzt: es lassen sich spielend Schwerpunkte in Equalizing und Wellenform verschieben, Ausprägungen verstärken oder absenken, um auf diese Art und Weise klassisch-arrivierte wie auch vollkommen neue, wilde Vibe-Klänge zu realisieren.
Ja, wieder so ein Satz, der alles sagt und nachdem sich dennoch niemand ein konkretes Klangbild machen kann. Was natürlich der Flexibiliät geschuldet ist; wie soll man denn bitte all diese Vielfalt in Wort fassen?
Aber es gibt Grenzen wie z.B. ein grundsätzliches EQ-Gerüst und Verhaltensmuster, aus dem nicht ausgebrochen werden kann; hier möchte ich den Hebel ansetzen, indem ich es mit andere Vibes vergleiche, für die hier allesamt bereits Reviews vorliegen:
So viel man hier auch verändern und beeinflussen kann, so sehr hat das Roger Mayer eine eigene Balance in Throb/Tremolo/Herzschlag, EQing und Phasing; gerade letzteres hat hier eine eigene Charakteristik, die zwischen dem Schmatzen des Dunlop UV-1 und dem kristallinen Ton des Micro Vibe liegt. Bei profunder klanglicher Tiefe ist es nie ganz so organisch und "selbstverständlich" zugange wie es meine beiden Sabbadius Funky-Vibes können; es ist im direkten Vergleich quasi die "intellektualisierte, verkopfte Version" eines Vibe-Tons.
Somit ist es in der tonalen Gestaltung wohl dem Nuvibe am ähnlichsten, welches aber nochmal "nasser" wirkt als das trockenere und dennnoch transparente Voodoo Vibe, das seinerseits ein wenig dem britischen Understatement frönt, was es auf seine Weise ziemlich elegant, aber eben auch minimal steif wirken lässt.
Wem das wie Jammern vorkommen mag, der sei auf das hohe Niveau hingewiesen; das Roger Mayer-Elaborat ist schon wirklich beeindruckend musikalisch! Bestimmte klanglich Formanten der Originale fängt es besser als seine Mitbewerber ein, kommt aber letzten Endes nicht an die "magische Natürlichkeit" der argentinischen Epigonen heran.
Ist es deswegen schlechter? - Das ist ja, wie stets, eine Frage des Geschmacks; wer ganz genau diesen Ton sucht, wird auch nur hier fündig werden. Aber näher am originalen Herzschlag, am Throb und auch am Phasing sind in meiner Wahrnehmung die Funky-Vibes, die dafür auch auf diesen einen Stunt limitiert sind und folglich als One-Trick-Ponys deklariert gehören; ein Vorwurf, den man dem Voodoo-Vibe nun keinesfalls machen kann!
Kurz vor Ende noch eine kuriose Beobachtung: Es macht klanglich einen Unterschied, ob man ein und dieselbe Geschwindigkeit auf Range Stufe 1 und schnellerem Fine oder Stufe 2 bei langsamem Fine anwählt; je niedriger Range ausfällt, desto mittig-fetter ist der Ton.
Und wie stets zum Schluss noch ein Wort zur Verarbeitung: Erdbebensicher!
Fazit: Eine weitere Spielart des Themas "Uni-Vibe" inklusive Weltklasse-Tremolo und Vibrato, beeindruckend flexibel in der hochwertigen Klanggestaltung und dennoch letzten Endes auf den Eigenklang limitiert, so möchte ich das Voodoo Vibe in einem Satz zusammen fassen.
Für jene, die kompromisslos das originale Klanggeschehen jagen, gibt es vielleicht bessere, authentischere Lösungen im No Brainer-Sektor. Für den klanglich verspielten Neulandentdecker, der dank dieser "Versteh-Station" Zusammenhänge begreifen, für sich nutzbar machen und morgen vielleicht schon wieder andere Nuancen hören mag, weil er die Abwechslung liebt, gibt es - von der klanglich eher unbefriedigenden Vibe Machine einmal abgesehen - maximal mit dem Nuvibe eine Alternative, das jedoch andere Eingriffsmöglichkeiten feilbietet als Roger Mayers Baby, so dass diesem unterm Strich genügend Alleinstellungsmerkmale erhalten bleiben, um sich seit über 25 Jahren am Markt behaupten zu können.
Bei aller gebotenen Qualität sind 770€ dennoch ein viel zu stolzer Preis für die schwarze Kiste; vierhundert bis maximal fünfhundert Euro wären deutlich angemessener und entsprächen schon keinem günstigen PLV, welches ich zwischen 300-350€ verortet hätte.
Lieben Gruß,
Batz.
PS: Vielen Dank an Andreas, der mir sein Exemplar überlassen hat!
*Diese Beschreibung habe ich kackendreist unterbewusst aus Udo Klinkhammers Gitarre & Bass-Artikel geklaut, wie ich jüngst nochmal nachlesen und überrascht feststellen durfte.