(mk.1; Bildquelle: audiofanzine.com)
Warum das? - mk.2 und mk.3 haben doch 'nen Chorus/Vibrato-Umschalter spendiert bekommen, reizt der mich denn nicht? - Nö, tut er nicht; die Vibrato-Funktion ist mir in der Regel völlich wumpe. Dafür lege ich auf ein anderes Detail, welches wohl nur in der ersten Version vorlag, sehr viel Wert, nämlich den Volumen-Trimpot im Inneren!
Überdies hat die mk.1-Variante noch 'nen individuellen Gänseblümchen-Paintjob per Hand erhalten, derweil die aktuelle Version - zugegebermaßen sehr liebreizend - einheitlich bedruckt ist und, wie schon mk.2, einen Expression-Eingang aufweist.
Muss mensch sich eben entscheiden, was wichtiger ist; und da ein zu leises Vibe-Pedal mir nicht taugt, verzichte ich lieber auf Industrie-Liebreiz wie Echtzeit-Geschwindigkeits-Manipulation.
Aber gemach, fangen wir vorne an: Rechts Eingang und 9V-Anschluss, linker Hand Ausgang, auf der Oberfläche zwei Potis für Depth und Speed, eine gelbe LED sowie ein Fußschalter, that's it!
(mk.2, Bildquelle: jampedals.com)
Im Inneren gibt es besagtes Volumen-Trimpoti sowie ein weiteres für Klang wie Kurvenverlauf; da mein Exemplar optimal arbeitet und auch die Lautstärke meinem Gusto entspricht, werde ich die beiden für dieses Review mal außen vor lassen und nicht bemühen.
Dafür fabuliere ich was von originalen NOS 2SC828-Transistoren und der Tatsache, dass die anliegenden 9V intern auf die ebenfalls orschinoulen 15V angehoben werden. Was mir persönlich aber auch wieder komplett wumpe ist, solange es gut klingt.
Und das tut es: Wer sein Vibe bei Bedarf weich und warm, intensiv, leicht dunkler im Timbre sowie in der perfekten Balance zwischen Phasing und Throb mag, ist hier allerbestens aufgehoben! Auch ist es ganz genau zwischen trocken-perkussiv und nass-schmatzend geparkt, hat also das Zeug, everybody's darling zu sein, wenn man denn nicht zu einem der Extreme tendiert.
Kein Wunder, dass Gitarristen wie Nels Cline, David Hidalgo, Andy Timmons, J. Mascis, Ruban Nielson, Simon McBride, Cesar Rosas, Dweezil Zappa, Greg Koch, Ler LaLonde, Julien Kasper, Adam Levy und Josh Smith auf den Hippie-Kasten abfahren; das ist fast schon generisch Univibe!
Zumal das Retro komplett zickenfrei agiert: Keine fiesen Nebengeräusche, der beste Freund des Zerrpedals und auch vor wie hinterm Fuzz absolut überzeugend; den völlig un-divenhaften 9V-Anschluss nicht zu vergessen!
(mk.3; Bildquelle: thomann.de)
Echt nix zu meckern? - Tja, vielleicht könnte Speed am Linksanschlag, wie ich es bevorzugt fahre, noch langsamer ausfallen; das ist für mich nämlich schon ganz genau im unteren Limit, welches Mitbewerber erst ab 9-10h Potistellung erreichen.
Ansonsten komplett ohne Fehl und Tadel!
Isses also das beste Univibe? - Wenn Du es lieber superphasig und nass magst, bist Du hier zwar nicht direkt falsch, aber eben auch nicht goldrichtig; und wenn Throb à la Vilolet Vibe voll Dein Ding ist, solltest Du ebenfalls erwägen, woanders zu suchen.
Allen anderen, denen die goldenen Mitte nicht zu langweilig, bzw. zu wenig des Besonderen ist, sei das Antesten dieses Meilensteins der Gegenwart aus einer sympathischen griechischen Boutique-Schmiede ernsthaft amp-fohlen; ein ernsthafter Mitbewerber in Sachen Univibe!
Fazit: Da wiederhole ich mich doch glatt einfach mal; ein ernsthafter Mitbewerber in Sachen Univibe und moderner Klassiker, den man beim Vibe-Kauf nicht unbeachtet lassen sollte!
Leicht dunklere Mitten, ansonsten in der goldenen Mitte zwischen sowohl Phasing und Throb als auch trocken-perkussiv wie wässrig-schmatzend: "Mama, was ist Univibe?" - "DAS ist Univibe!"
Der aufgerufene Preis von knapp 330€ für die aktuelle mk.3-Version geht absolut in Ordnung.
Lieben Gruß,
Batz.
