Halskrümmung tiefe und hohe Saite unterschiedlich?

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Butterkräm
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Halskrümmung tiefe und hohe Saite unterschiedlich?

Beitrag von Butterkräm » Mittwoch 6. Oktober 2021, 13:10

Hallo!

Bei der von mir kürzlich erworbenen Squier Tele habe ich das Gefühl, dass die Krümmung des Halses auf der tiefen Saite stärker ist als auf der hohen! Kann das sein, kann das normal sein?
Wenn ich also die Seite im ersten Bund und beispielsweise im 12. Bund drücke, ist der Abstand zur Saite, im siebten Bund sagen wir mal, größer als bei der hohen e-Saite.
Jetzt ist der Hals ja neu, und der ist auch nicht so dick lackiert, und ich weiß nicht, ob das so okay ist? Denn noch könnte ich sie ja zurückgeben mit einem eventuellen Mangel.

Von anderen Hälsen kenne ich das so nicht, da ist der Abstand doch deutlich ähnlicher auf beiden Seiten.

Probleme beim Spielen oder oder Ziehen habe ich nicht, das geht alles eigentlich sehr gut. Ich möchte halt nur nicht, dass nach Ablauf der Rückgabefrist dann doch alles schlimmer wird und ich mich ärgere, sie nicht zurückgegeben zu haben.

Es ist nicht so, daß ich die Gitarre ungedingt bräuchte, aber ich finde das Ding eigentlich kuhl, würde ich behalten, aber natürlich nur, wenn alles in Ordnung ist.
Wenn man das so hört, würde man eher sagen, schick zurück, aber vielleicht gibt es ja auch eine Erklärung, die klar macht, das ist in Ordnung, dieses Holz ist so und so, und weicher oder was weiß ich. Jemand Erfahrung damit?

Viele Grüße,
Hannes

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Docter
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Re: Halskrümmung tiefe und hohe Saite unterschiedlich?

Beitrag von Docter » Mittwoch 6. Oktober 2021, 13:20

Moin Hannes,

Hört sich nicht gut an. Wenn du es noch kannst, würde ich die zurückgeben. Meiner Erfahrung nach werden so verdrehte Hälse mit der Zeit nicht besser, eher im Gegenteil…

LG Doc

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Butterkräm
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Re: Halskrümmung tiefe und hohe Saite unterschiedlich?

Beitrag von Butterkräm » Mittwoch 6. Oktober 2021, 13:22

Natürlich weiß ich, daß so eine tiefe Saite mehr zieht als die hohe!
Und es lässt sich alles gut bespielen, die Frage ist nur: bleibt das so!?

Mintage
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Re: Halskrümmung tiefe und hohe Saite unterschiedlich?

Beitrag von Mintage » Mittwoch 6. Oktober 2021, 13:22

So muß das sein - bei korrekt funktionierender und eingestellter Halsschraube...!

Da die "Baß-Saiten" nach dem Anschlag mehr ausschwingen als die "hohen" Saiten, würde
es über den Amp (!) hörbar schnarren, wenn die Halskrümmung gleich verlaufen würde.

Bei den Klassikern von Fender, Gibson und Gretsch ist das genau richtig ;-)

Grüße
Rainer

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Re: Halskrümmung tiefe und hohe Saite unterschiedlich?

Beitrag von tommy » Mittwoch 6. Oktober 2021, 13:35

Moin Hannes,

das könnte schlimmstenfalls ein Zeichen dafür sein, dass der Hals leicht verdrillt ist oder die Bundstäbe nicht bestmöglich abgerichtet sind.

Ich hatte aber auch schon mal das Gefühl, dass der Halsstab unter Drehspannung stand und den gesamten Hals "mitgedreht" hat.

Probier mal, den Halsstab ein ganz kleines Stück weiter zu spannen und anschließend wieder um das gleiche Stück zurück zu drehen.
Jetzt prüfe die Abstände der Saiten nochmal.
Ist der Hals immer noch verdrillt, würde ich zumindest einen Gitarrenbauer draufschauen lassen oder die Gitarre zurück schicken.

Mal eine Frage:
Drückst Du beim Überprüfen der Halskrümmung die Saiten auch auf beiden Seiten (bspw. 1. und 15. Bund) runter? Das ist wichtig! Ansonsten können unterschiedliche Sattelkerbentiefen die Ursache für Deine Wahrnehmung sein.
LG, Tommy


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Butterkräm
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Re: Halskrümmung tiefe und hohe Saite unterschiedlich?

Beitrag von Butterkräm » Mittwoch 6. Oktober 2021, 13:54

tommy hat geschrieben:
Mittwoch 6. Oktober 2021, 13:35

Probier mal, den Halsstab ein ganz kleines Stück weiter zu spannen und anschließend wieder um das gleiche Stück zurück zu drehen.
Jetzt prüfe die Abstände der Saiten nochmal.
Ist der Hals immer noch verdrillt, würde ich zumindest einen Gitarrenbauer draufschauen lassen oder die Gitarre zurück schicken.
Hab ich schon, die Frage ist ja: ist der Hals wirklich verdrillt oder ist das normal wie vom Vorredner beschrieben!?
tommy hat geschrieben:
Mittwoch 6. Oktober 2021, 13:35
Mal eine Frage:
Drückst Du beim Überprüfen der Halskrümmung die Saiten auch auf beiden Seiten (bspw. 1. und 15. Bund) runter? Das ist wichtig! Ansonsten können unterschiedliche Sattelkerbentiefen die Ursache für Deine Wahrnehmung sein.
Ja, klar, schrub ich doch: "Wenn ich also die Seite im ersten Bund und beispielsweise im 12. Bund drücke..."

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Re: Halskrümmung tiefe und hohe Saite unterschiedlich?

Beitrag von tommy » Mittwoch 6. Oktober 2021, 13:55

Mintage hat geschrieben:
Mittwoch 6. Oktober 2021, 13:22
So muß das sein - bei korrekt funktionierender und eingestellter Halsschraube...!

Da die "Baß-Saiten" nach dem Anschlag mehr ausschwingen als die "hohen" Saiten, würde
es über den Amp (!) hörbar schnarren, wenn die Halskrümmung gleich verlaufen würde.

Bei den Klassikern von Fender, Gibson und Gretsch ist das genau richtig ;-)

Grüße
Rainer
Ich glaube kaum, dass es sich bei einer Squier um einen gitarrenbautechnischen "Kunstgriff" handeln könnte. ;)


P.S.
Hannes, ein zum Verdrillen neigender Hals dürfte auch weiterhin Probleme machen. Ursache ist m.E. ein Fehlwuchs oder die mangelhafte Trocknung des Holzes. Ein Fehler, der solange weiterarbeitet bis die innere Spannung verloren/ausgeglichen ist.

Bei all meinen Mutmaßungen ist natürlich auch entscheidend, wie ausgeprägt die Abweichung ist (per Ferndiagnose schwierig). Sollte der eventuelle Fehler sich ausweiten, bleibt Dir ja auch noch der Garantieweg.
LG, Tommy


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Re: Halskrümmung tiefe und hohe Saite unterschiedlich?

Beitrag von Butterkräm » Mittwoch 6. Oktober 2021, 13:57

Mintage hat geschrieben:
Mittwoch 6. Oktober 2021, 13:22
So muß das sein - bei korrekt funktionierender und eingestellter Halsschraube...!

Da die "Baß-Saiten" nach dem Anschlag mehr ausschwingen als die "hohen" Saiten, würde
es über den Amp (!) hörbar schnarren, wenn die Halskrümmung gleich verlaufen würde.

Bei den Klassikern von Fender, Gibson und Gretsch ist das genau richtig ;-)

Grüße
Rainer
Das ist eben so ein Erklärung, die ich mir auch geliefert habe, und die auch logisch klingt! Aber was ist dann mit all meinen anderen Gitarren, bei denen das nicht so ist? :kopf_kratz01:

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Re: Halskrümmung tiefe und hohe Saite unterschiedlich?

Beitrag von Butterkräm » Mittwoch 6. Oktober 2021, 14:00

tommy hat geschrieben:
Mittwoch 6. Oktober 2021, 13:55

P.S.
Hannes, ein zum Verdrillen neigender Hals dürfte auch weiterhin Probleme machen. Ursache ist m.E. ein Fehlwuchs oder die mangelhafte Trocknung des Holzes. Ein Fehler, der solange weiterarbeitet bis die innere Spannung verloren/ausgeglichen ist.

Bei all meinen Mutmaßungen ist natürlich auch entscheidend, wie ausgeprägt die Abweichung ist (per Ferndiagnose schwierig). Sollte der eventuelle Fehler sich ausweiten, bleibt Dir ja auch noch der Garantieweg.
Ist es wirklich ein Verdrillen, bleibt die Frage.
Klar, der Garantieweg bleibt auch noch, aber leichter ist es jetzt natürlich.

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Re: Halskrümmung tiefe und hohe Saite unterschiedlich?

Beitrag von tommy » Mittwoch 6. Oktober 2021, 14:03

Butterkräm hat geschrieben:
Mittwoch 6. Oktober 2021, 13:57
Mintage hat geschrieben:
Mittwoch 6. Oktober 2021, 13:22
So muß das sein - bei korrekt funktionierender und eingestellter Halsschraube...!

Da die "Baß-Saiten" nach dem Anschlag mehr ausschwingen als die "hohen" Saiten, würde
es über den Amp (!) hörbar schnarren, wenn die Halskrümmung gleich verlaufen würde.

Bei den Klassikern von Fender, Gibson und Gretsch ist das genau richtig ;-)

Grüße
Rainer
Das ist eben so ein Erklärung, die ich mir auch geliefert habe, und die auch logisch klingt! Aber was ist dann mit all meinen anderen Gitarren, bei denen das nicht so ist? :kopf_kratz01:
Ich zitiere mich nochmal selbst:
"Ich glaube kaum, dass es sich bei einer Squier um einen gitarrenbautechnischen "Kunstgriff" handeln könnte. ;)"
LG, Tommy


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