kleiner Verstärker für das Pedalboard

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innuendo13
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kleiner Verstärker für das Pedalboard

Beitrag von innuendo13 » Samstag 30. April 2022, 11:40

Moin Moin,
es gibt für das Pedalboard von verschiedenen Herstellern kleine Amps, leistungsmäßig von 5 Watt bis 100 Watt. Typische Beispiele sind Harley Benton GPA 100 für 79€ oder Electro Harmonix 5MM Power Amp für 65€.
Alternativ gibt es auch die Möglichkeit (z.B.) von Conrad einen Kemo Monoverstärker zu nutzen. Der Verstärker allein kostet zwischen 11 € und 24€, je nach Leistung (von 3,5 Watt an 4 Ohm bis 40 Watt an 4 Ohm mit der maximalen Versorgungsspannung).
Aus Lust und Laune habe ich mir die Version 18 W (4 Ohm) gekauft, dazu noch ein 10 KOhm Poti für den Eingang. Buchsen für die Stromversorgung, Eingang und Ausgang sowie ein provisorisches Gehäuse hatte ich noch.

Alles schnell zusammengeschustert, Test: funktioniert nicht. Wenn man den Eingang des Verstärkers auf Masse legt, scheint das wirklich nicht zu funktionieren. :tuete01:
Neuer Test nach dem Umlöten: funzt :banana01:

Ganz kurzes Review:

fast keine Störgeräusche wie Brummen oder Rauschen (der von mir normal eingesetzten Kustom Head ist da schon lauter)
lässt sich von der Lautstärke gut auf Zimmerlaustärke regeln ( ich habe eine 9 V/1,5A Netzteil und eine 8 Ohm Box genutzt, damit hat der Verstärker keine 18 Watt), beim Kustom ist das etwas schwieriger
Klang ist gut, als Preamp wurde das Flamma FS 06 genutzt

Ich habe zum Vergleich über einen Looper eine paar Akkorde aufgenommen und mit identischen Einstellungen des Preamps diese jeweils über den Kemo-Amp, einen Kustom Head-Amp über den Return-Eingang und den "normalen" Eingang gespielt und aufgenommen. Dabei waren am Flamma alle Potis (ausser Lautstärke) auf Mittelstellung, beim Kustom ebenso. Als Lautsprecher wurde immer eine hinten offene Box mit einem 12" Eminence Lautsprecher genutzt. Zur Aufnahme wurde immer das gleiche Mikrofon (irgendein Shure Nachbau), Behringer USB Audiointerface und Cakewalk eingesetzt. Ich hatte damit immer die gleichen Voraussetzungen.

Ergebnis:
sowohl das Return-Eingang als auch der normale Eingang des Kustom waren etwas brillianter bzw. höhenreicher. Wobei der normale Eingang noch ein wenig brillianter als der Return Eingang war. Gegenüber dem Kemo waren das aber keine Welten. In Cakewalk lies sich dies über eine kleine Anhebung der Frequenzen im EQ leicht beheben. Ich denke, man mus den Preamp oder weitere Effektgeräte nicht völlig in den Einstellungen verbiegen, um einen guten Sound zu bekommen. Ansonsten lies der Kemo für mich keine Wünsche offen, er macht was er soll: das Signal vom Flamma einfach lauter machen.
Ich werde den Kemo weiter nutzen und spendiere ihm ein neues Gehäuse. Er produziert kaum Nebengeräusche, klingt (für mich) gut.

Wer gerne bastelt, kann sich für
16€ Kemo-Amp
4 € 2 Buchsen für Signaleingang und Ausgang zum Lautsprecher
2€ Buchse für Stromversorgung
10€ Gehäuse
2€ Poti
-----------
34€ plus Netzteil

einen kleinen Pedalboard-Amp bauen. Ist ja für den Einen ode die Andere eine Alternative zu den "fertigen" Lösungen.

Gruß Stefan
„Das größte Verbrechen eines Musikers ist es, Noten zu spielen, statt Musik zu machen.“ Isaac Stern

„Von allen Dingen, dich ich verloren habe, vermisse ich mein Hirn am meisten.“ Ozzy Osbourne

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