Was man eben leider nicht so hinbekommt als Homerecorder

Produktion, Homerecording & PA
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Diet
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Re: Was man eben leider nicht so hinbekommt als Homerecorder

Beitrag von Diet » Sonntag 5. Dezember 2021, 12:19

Paulasyl hat geschrieben:
Sonntag 5. Dezember 2021, 10:41

Na, da hast Du doch aber einen guten Raumsound, das klingt sehr überzeugend. :thumbsup02:
Stimmt, ich hab Glück mit dem Raum.
Ich werde versuchen, das besser zu nutzen :thumbs:

HaWe
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Re: Was man eben leider nicht so hinbekommt als Homerecorder

Beitrag von HaWe » Sonntag 5. Dezember 2021, 13:03

Ich finde auch, dass das gut klingt. :thumbsup02:
Du könntest noch mit einem oder zwei zusätzlichen Raummikro(s) mit 8-er Charakteristik (z.B. dem RB500 - das sieht man recht oft für diese Anwendung) experimentieren. Es ist ganz erstaunlich, was so ein (oder zwei) zusätzliche(s) Mikro(s) an Raumanteilen bringt. Mit dem Aufstellort muss man allerdings etwas rumprobieren, da das stark vom eigenen Aufnahmestandort und den Raumgegebenheiten abhängt.

Viel Spaß beim weiteren Suchen Deines Raumhalls. Bin gespannt, auf Deine Erkenntnisse.


PS:
Eine Soundkarte mit mehr, als zwei Eingängen ist dabei sehr hilfreich.
Zuletzt geändert von HaWe am Montag 6. Dezember 2021, 09:40, insgesamt 1-mal geändert.

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Motörheiko
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Re: Was man eben leider nicht so hinbekommt als Homerecorder

Beitrag von Motörheiko » Sonntag 5. Dezember 2021, 16:41

Ich persönlich sehe da drei Komponenten, aller mehr oder weniger wichtig ...

1.) Der Raum, das Studio - es gibt Sie, die legendären Hallen, mit ihrem typischen Sound, Equipment, Vibe und Mojo
2.) Die Musiker - wie gut, wie gut zusammen, wie diszipliniert spielen und klingen die Musiker über ihr Equipment
3.) Der Mischer - ob mit oder ohne Plugin, analog oder digital - wer das Handwerkszeug kann liegt weit vorn

Heisst im Umkehrschluss für mich beim Homerecording für die Punkte;
1.) Ist maximal mit Plugins nachbildbar - aber die muss man auch bedienen und einsetzen können
2.) Ist eine Frage auf welchem Level man ist bzw. wen man als Mitmusiker parat hat - aber ein bestimmter Raumsound, eine Staffelung ist weniger von den teilnehmenden Musikern geprägt.
3.) Und da liegt imho der Hase im Pfeffer - ich als Homerecorder, der sich ein paar Bücher über´s Mixen und ein paar Tipps aus dem Netz und von anderen zusammengestaubt hat, kann nicht von mir behaupten, ein richtiger Mischer zu sein, der Tontechnik aus dem ff beherrscht. Und ich bin der Auffassung, mit einem guten IR eines passenden Raumes (zur Not "Mojo-Raumes" - gibt es ja, Hansa Studio, Abbey Road und Co) kann ein guter Tontechniker auf einen annähernd guten Raumsound mischen, ggf. mit Autoamtion wenn sich da Positionen verändern. Just my 2 Cent.
Selbiges gilt auch für 2. - je besser man sich auskennt, je mehr man kann, je besser...
notasis - Oasis Tribute Band

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Deluxeplayer
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Re: Was man eben leider nicht so hinbekommt als Homerecorder

Beitrag von Deluxeplayer » Sonntag 5. Dezember 2021, 18:58

Hi!
Motörheiko hat geschrieben:
Sonntag 5. Dezember 2021, 16:41
Ich persönlich sehe da...

3.) Der Mischer - ob mit oder ohne Plugin, analog oder digital - wer das Handwerkszeug kann liegt weit vorn...
Ja, genau.
Ich persönlich sehe da vor Allem diesen Aspekt!

In den späten 90ern erschien ja die "Beatles Anthologie"-Serie mit 3 Doppel-CDs. Ein tolles Projekt mit vielen interessanten Sachen!

Zu der Zeit waren wir gerade ziemlich intensiv Live unterwegs, und es war immer ein bisschen mühsam/anstrengend, weil der Sound immer nicht-so-gut war...
Dann hörte ich - eben auf der "Anthologie" - eine Live-Aufnahme von "Help" (aus einem Fernsehstudio im Jahre 1965), und Johns Gesang klang WIE AUF DER PLATTE :shock:
Das hat mich am Boden zerstört...
40 Jahre später - und mit erheblich besserem/leistungsfähigerem Equipment - kriegte das keiner hin.
Ich kann es bis Heute nicht fassen, dass man in ganz vielen Live-Locations Leute ans Mischpult lässt, die offenbar weder Lust noch Ahnung haben :shock:

Sorry, das hatte jetzt auch nicht so richtig was mit den Hall-Räumen zu tun ;)


LG - C.

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Motörheiko
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Re: Was man eben leider nicht so hinbekommt als Homerecorder

Beitrag von Motörheiko » Sonntag 5. Dezember 2021, 23:20

Deluxeplayer hat geschrieben:
Sonntag 5. Dezember 2021, 18:58
Hi!
Motörheiko hat geschrieben:
Sonntag 5. Dezember 2021, 16:41
Ich persönlich sehe da...

3.) Der Mischer - ob mit oder ohne Plugin, analog oder digital - wer das Handwerkszeug kann liegt weit vorn...
Ja, genau.
Ich persönlich sehe da vor Allem diesen Aspekt!

In den späten 90ern erschien ja die "Beatles Anthologie"-Serie mit 3 Doppel-CDs. Ein tolles Projekt mit vielen interessanten Sachen!

Zu der Zeit waren wir gerade ziemlich intensiv Live unterwegs, und es war immer ein bisschen mühsam/anstrengend, weil der Sound immer nicht-so-gut war...
Dann hörte ich - eben auf der "Anthologie" - eine Live-Aufnahme von "Help" (aus einem Fernsehstudio im Jahre 1965), und Johns Gesang klang WIE AUF DER PLATTE :shock:
Das hat mich am Boden zerstört...
40 Jahre später - und mit erheblich besserem/leistungsfähigerem Equipment - kriegte das keiner hin.
Ich kann es bis Heute nicht fassen, dass man in ganz vielen Live-Locations Leute ans Mischpult lässt, die offenbar weder Lust noch Ahnung haben :shock:

Sorry, das hatte jetzt auch nicht so richtig was mit den Hall-Räumen zu tun ;)


LG - C.
... wobei ich unter 3.) auch die Auswahl und Positionierung der Mikrophone sehe ... das ist auch schon ne Wissenschaft für sich!
notasis - Oasis Tribute Band

HaWe
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Re: Was man eben leider nicht so hinbekommt als Homerecorder

Beitrag von HaWe » Montag 6. Dezember 2021, 09:47

Deluxeplayer hat geschrieben:
Sonntag 5. Dezember 2021, 18:58
Hi
.
.
Ich kann es bis Heute nicht fassen, dass man in ganz vielen Live-Locations Leute ans Mischpult lässt, die offenbar weder Lust noch Ahnung haben :shock:
Das ist wohl wahr! :roll: :(

HaWe
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Re: Was man eben leider nicht so hinbekommt als Homerecorder

Beitrag von HaWe » Montag 6. Dezember 2021, 09:54

Dieter, hast Du schon mal probiert, das Gesangsmikro (Rode NT2 ? ) auf Acht- oder Kugelcharakteristik einzustellen, damit es mehr Raumanteile mit aufnimmt?

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Diet
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Re: Was man eben leider nicht so hinbekommt als Homerecorder

Beitrag von Diet » Montag 6. Dezember 2021, 10:05

HaWe hat geschrieben:
Montag 6. Dezember 2021, 09:54
Dieter, hast Du schon mal probiert, das Gesangsmikro (Rode NT2 ? ) auf Acht- oder Kugelcharakteristik einzustellen, damit es mehr Raumanteile mit aufnimmt?
Moin HaWe,

meine drei eigenen Mikros haben eine feste Charakteristik, alles Nieren.
Aber im Proberaum haben wir einige Mikros, da werde ich mal wieder etwas mit herumspielen.

:prost:

Gruß Diet

Schnabelrock

Re: Was man eben leider nicht so hinbekommt als Homerecorder

Beitrag von Schnabelrock » Freitag 10. Dezember 2021, 15:54

Bin ich also nicht der einzige, der beim Homerecording denkt "Ich will das eigentlich gar nicht, räumlichen Klang irgendwie über Hall, Plate oder sonstwas dazuzumischen. Ich will das gar nicht."

Drei ungeordnete Ideen dazu, die mich nicht loslassen:

1. Gesang sollte so intim wie möglich sein. Dem stehen künstlichen Hallräume entgegen.
2. Raumakustik steht dem nicht entgegen, aber bevor schlechte Raumakustik alles verschwurbelt, lieber auch die tot machen.
3. Raum entsteht sowieso beim Hörer, jedenfalls bei der Wiedergabe über Lautsprecher. Und da gehört er hin.

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Big Al
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Re: Was man eben leider nicht so hinbekommt als Homerecorder

Beitrag von Big Al » Samstag 11. Dezember 2021, 12:25

Schnabelrock hat geschrieben:
Freitag 10. Dezember 2021, 15:54
Bin ich also nicht der einzige, der beim Homerecording denkt "Ich will das eigentlich gar nicht, räumlichen Klang irgendwie über Hall, Plate oder sonstwas dazuzumischen. Ich will das gar nicht."

Drei ungeordnete Ideen dazu, die mich nicht loslassen:

1. Gesang sollte so intim wie möglich sein. Dem stehen künstlichen Hallräume entgegen.
2. Raumakustik steht dem nicht entgegen, aber bevor schlechte Raumakustik alles verschwurbelt, lieber auch die tot machen.
3. Raum entsteht sowieso beim Hörer, jedenfalls bei der Wiedergabe über Lautsprecher. Und da gehört er hin.
Deine drei "Glaubenssätze" in allen Ehren, erscheinen mir ziemlich subjektiv. Ich würde keinen davon unterschreiben wollen. Nr. 2 macht Tontechnisch noch am meisten Sinn, wenn man hinterher mit einem virtuellen Raum arbeiten möchte. Für mich macht doch eher der Umgang mit dem Hallraum den Unterschied. Habe ich eine klare Idee, wo ich hinwill? Wo ich welches Instrument im Mix positionieren möchte? Besonders eine organische Tiefenstaffelung wirst du ohne Hall/Delay nicht hinbekommen. Und ob ein Vocaltrack immer "intim" klingen muss, stelle ich auch mal zur Disposition. Es gibt genug Beispiele wo er dies nicht ist und trotzdem Eindrucksvoll rüberkommt, z.b. bei Jeff Buckley.

Hier klingt so ein bisschen mit, als wären Hallgeräte oder ihre digitalen Derivate nur für Homerecorder entwickelt worden um "irgendwas" schäbig hinzufaken, aber dass dem nicht so ist, dürfte ja auch hoffentlich auch jedem klar sein.

Zum Thema Mikroauswahl- und Positionierung als Wissenschaft: Klar, als Bert Kaempfert noch die Big Bands mit 2 Mikros aufgenommen hat, musste man schon wissen, wie man was tut. Also welchen Musiker man wie im Raum positioniert. Aber spätestens mit dem Close Miking jeder einzelnen Schallquelle durch Multitrack wurde das wohl nicht mehr so ganz relevant. Wenn man die Beatles-Doku anschaut, stehen die Mikros jedes mal irgendwo anders. Nämlich da wo der Musiker sie gerade hinwollte, weil er steht oder sitzt usw. Die Verstärker hatten ihren Standort und von Glyn Johns gibt es auch quasi eine Idiotensichere Anleitung an Drumsets mit 2-4 Mikros ordentlich aufzunehmen. Aber das ist alles kein Hexenwerk. Wenn man das einmal gemacht hat, dann kriegt man das immer wieder hin. Ein Gitarrenlautsprecher hat nun mal seine Bereiche in dem verschiedene Sounds entstehen, da muss man mal mit ausgeruhten und spitzen Öhrchen seinen Spot finden und dann kann man das auch jederzeit reproduzieren. Oder man nutzt eben eine Blubox ;)
Denk da lieber nochmal drüber nach (Stoppok)

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