Kompressor Overkill

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Falk_Couffer
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Re: Kompressor Overkill

Beitrag von Falk_Couffer » Mittwoch 30. Dezember 2020, 16:48

Duke hat geschrieben:
Mittwoch 30. Dezember 2020, 12:57

Wenn man selbst recorded, wundert man sich zwangsläufig irgendwann, warum die eigenen Aufnahmen eher wie ein YouTube-Lehrvideo klingen.
Dann ist der erste Schritt gemacht und man kommt auch mühselig dahin, dass man die einzelnen Einflussgrößen auf den Sound nachvollziehen kann.
Also ich hab ja auch die letzten 20 Jahre versucht viel Zeugs aufzunehmen... aber soweit, dass ich höre inwiefern genau ein Kompressor eingesetzt wurde, bin ich leider nicht. Daher hätte ich hier ein paar konkretere Hinweise hilfreich gefunden... ich gehe auch davon aus, wir reden über‘s Intro, oder?

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Batz Benzer
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Re: Kompressor Overkill

Beitrag von Batz Benzer » Mittwoch 30. Dezember 2020, 16:50

Hattest Du in die von mir verlinken Videos mal reingeguckt, bzw. -gehört? - Ich finde die in der Hinsicht sehr konkret. ;)
Batz Benzer hat geschrieben:
Dienstag 29. Dezember 2020, 14:03


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Falk_Couffer
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Re: Kompressor Overkill

Beitrag von Falk_Couffer » Mittwoch 30. Dezember 2020, 17:00

Ja, die Videos sind top... meine Frage bezog sich ja auf den Kompressor bei Wish you were here von Duke.

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Re: Kompressor Overkill

Beitrag von Batz Benzer » Mittwoch 30. Dezember 2020, 17:13

Alles klar! :thumbsup03:

Der Problem, bzw. der "Witz" ist, dass ich mit dem voranschreitenden Zeitgeist starke Kompression "von früher" nicht mehr als solche wahrnehme, da das als normal empfundene Maß immer weiter voran schreitet und sich mein Gehör an den permanent gehörten Level gewöhnt. ;)

Bei der Akustik in "Wish..." höre ich keine auffallende, bzw. übermäßige Kompression.

Ich habe das z.B. mal sehr deutlich im Intro von "Under the Bridge" von RHCP wahr genommen; mittlerweile habe ich mich aber auch daran gewöhnt. :D

Lieben Gruß,

Batz.
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Ingolf
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Re: Kompressor Overkill

Beitrag von Ingolf » Mittwoch 30. Dezember 2020, 17:56

Batz Benzer hat geschrieben:
Mittwoch 30. Dezember 2020, 17:13

Ich habe das z.B. mal sehr deutlich im Intro von "Under the Bridge" von RHCP wahr genommen; mittlerweile habe ich mich aber auch daran gewöhnt. :D
Gewöhnen kann man sich an alles. :D
Aber gerade dieses Beispiel ist für mich ein Beispiel für echt gewollte Effektkompression.
Also nicht Zeitgeist- abhängig.
(Wobei ich diese These, dass heutzutage mehr/aggressiver komprimiert wird, ja selbst nicht vertrete).
Das Hauptriff von Every Breath You Take von The Police ist ein ebensolcher Kandidat.

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Batz Benzer
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Re: Kompressor Overkill

Beitrag von Batz Benzer » Mittwoch 30. Dezember 2020, 18:00

Ingolf hat geschrieben:
Mittwoch 30. Dezember 2020, 17:56
Aber gerade dieses Beispiel ist für mich ein Beispiel für echt gewollte Effektkompression.
Jau; habe ich im Unterricht immer wieder ganz genau für diese Nutzung des Compressors heran gezogen; beim letzten mal aber merkte ich, dass sich dieser Effekt für mich abgenutzt hatte und der Schüler es das erste Mal auch nicht hören konnte. ;)
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Duke

Re: Kompressor Overkill

Beitrag von Duke » Mittwoch 30. Dezember 2020, 19:14

Falk_Couffer hat geschrieben:
Mittwoch 30. Dezember 2020, 16:48
Duke hat geschrieben:
Mittwoch 30. Dezember 2020, 12:57

Wenn man selbst recorded, wundert man sich zwangsläufig irgendwann, warum die eigenen Aufnahmen eher wie ein YouTube-Lehrvideo klingen.
Dann ist der erste Schritt gemacht und man kommt auch mühselig dahin, dass man die einzelnen Einflussgrößen auf den Sound nachvollziehen kann.
Also ich hab ja auch die letzten 20 Jahre versucht viel Zeugs aufzunehmen... aber soweit, dass ich höre inwiefern genau ein Kompressor eingesetzt wurde, bin ich leider nicht. Daher hätte ich hier ein paar konkretere Hinweise hilfreich gefunden... ich gehe auch davon aus, wir reden über‘s Intro, oder?
Das ist halt auch sehr schwierig, weil man sich an Dinge rantasten muss, die man nicht direkt hört bzw. noch nicht hören kann. Geht mir in den letzten Jahren ständig so, dass ich manchmal Aha-Erlebnisse habe. Oft auch nicht zum Positiven.

Also bei WHWH sind alle Akustiks deutlich komprimiert. Z. B. resultiert das Sustain und auch die Art des Attacks beim Intro-Solo aus dem Kompressoren. Die Rhythmusgitarre auch eine sehr, sehr geschmackvollen Kompressorsound drauf.

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Re: Kompressor Overkill

Beitrag von Falk_Couffer » Donnerstag 31. Dezember 2020, 15:02

Ich hätte dazu noch 'ne Frage... Thema Kompressoren.. Ich nutze Logic Pro X, finde ich auch gut - habe aber mehrfach glesen, dass die Kompressoren dort nix taugen sollen. Mangels bisherigern, ausreichendem Verständnis der Materie kann ich das kaum beurteilen. Habe als alternative einen Molot Kompressor, der mir mal sehr empfohlen wurde. Wie ist denn Eure Meinung, der fachkundigen hier, bzgl. Der Logic Kompressoren?

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Re: Kompressor Overkill

Beitrag von Ingolf » Donnerstag 31. Dezember 2020, 17:55

Falk_Couffer hat geschrieben:
Donnerstag 31. Dezember 2020, 15:02
Ich hätte dazu noch 'ne Frage... Thema Kompressoren.. Ich nutze Logic Pro X, finde ich auch gut - habe aber mehrfach glesen, dass die Kompressoren dort nix taugen sollen. Mangels bisherigern, ausreichendem Verständnis der Materie kann ich das kaum beurteilen. Habe als alternative einen Molot Kompressor, der mir mal sehr empfohlen wurde. Wie ist denn Eure Meinung, der fachkundigen hier, bzgl. Der Logic Kompressoren?
Ich bin auch schon lange Logic Pro- Nutzer, daneben Studio One 5, Ableton Live 10 und Harrison Mixbus 6.
Ich finde, Logic hat von allen DAWs mit die besten eingebauten Plugins.
Das, "was man so liest", ist immer mit Vorsicht zu genießen, weil User im Internet immer alles mögliche schreiben.
Und wenn sich jemand gerade für teures Geld ein UAD LA-2A gekauft hat, dann klingt das natürlich immer "so viel besser" als ein Stock- Plugin.
Also, um es kurz zu machen, halte ich die Aussage, dass die Logic- Kompressoren nix taugen sollen, für Unsinn. :)

Die Logic- Kompressoren sind ja ebenfalls den üblichen Hardware- Pendants nachempfunden und machen einen Super- Job. Auch die Presets sind sehr brauchbar.

Ich empfehle ein eingehendes Beschäftigen mit der Materie, am besten, man entscheidet sich erstmal für einen der Logic- Kompressoren, z.B. für den grauen Vintage Opto, der dem LA-2A entspricht. Damit arbeitet man erst einmal. Später, wenn man dann etwas Erfahrung hat, kann man sich ja dann einmal ein kommerzielles Model kaufen und für sich entscheiden, ob dies tatsächlich charaktervoller ist.
:banana02:
Zuletzt geändert von Ingolf am Donnerstag 31. Dezember 2020, 19:38, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Kompressor Overkill

Beitrag von Falk_Couffer » Donnerstag 31. Dezember 2020, 19:21

Ok, danke... dann werde ich mich mal einwenig tiefergehend mit den logic Dingern beschäftigen.

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