Kompressor Overkill

Produktion, Homerecording & PA
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Diet
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Re: Kompressor Overkill

Beitrag von Diet » Dienstag 29. Dezember 2020, 14:36

tommy hat geschrieben:
Dienstag 29. Dezember 2020, 13:48
Als Kompressor Noob würde mich mal das Ein oder Andere interessieren.

Klar, ich höre einen produktionstechnischen Unterschied zwischen den genannten ZZ Top Alben und...sagen wir...einer James Last Produktion.
Mir ist aber nicht klar, inwieweit diese krassen Unterschiede auf Kompressoren bzw. deren Einwirkung zurückzuführen sind.

Hat vielleicht jemand Lust mir zu erklären, worüber hier eigentlich konkret in Bezug auf Kompression als diesbezüglicher Effekt gesprochen wird?
Anwendung, Wirkungsweise und Ergebnis im o.g. Sinne würden mich sehr interessieren. Natürlich nur, wenn es nicht zu kompliziert wird.

:danke:
Moin Tommy,

ich verstehe irgendwie nicht so ganz, was du meinst.
Für mich geht es um beides, die Kompression einzelner Instrumente bzw. Spuren und die Summenkompression.
Auseinanderpfriemeln lässt sich das wohl nur an einzelnen Beispielen.
Wenn man das denn überhaupt so auseinanderhalten kann. Da bin ich mir gar nicht so sicher :kopf_kratz01:

Gruß Diet

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tommy
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Re: Kompressor Overkill

Beitrag von tommy » Dienstag 29. Dezember 2020, 14:48

Danke für Eure Hilfe!

Ich glaube mein Problem ist, dass ich einfach viel zu wenig Ahnung von der Materie an sich habe. Ich muss und werde mich erst mal richtig in das Thema einarbeiten. Schnelle Erleuchtung gibt es wohl nicht. :mrgreen:
(Danke, Micky)

@Dieter:
Ich höre natürlich Unterschiede, bekomme sie nur nicht mit dem Thema Kompression in Verbindung.
Insofern hat Uwe natürlich Recht:
Ich muss erst einmal meine Blindheit loswerden, bevor mir jemand Farben erklärt. :thumbsup02:
LG, Tommy


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Wizard
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Re: Kompressor Overkill

Beitrag von Wizard » Dienstag 29. Dezember 2020, 14:56

Tommy, stell dir mal vor, man verfrachtet dich in eine große, sehr große Gummizelle :shock:
Da kannst du dich so richtig austoben, nach oben, unten, zu allen Seiten...

Und jetzt stell dir vor, man sperrt dich in eine kleine Gummizelle, die nur geringfügig höher und breiter ist als du.
Da kannst du dann nicht mehr großartig toben weil dein Raum begrenzt ist. Das ist Kompression :P
Gruß Peter

immer noch aktuell: >>> leben und leben lassen <<<

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tommy
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Re: Kompressor Overkill

Beitrag von tommy » Dienstag 29. Dezember 2020, 15:14

Wizard hat geschrieben:
Dienstag 29. Dezember 2020, 14:56
Tommy, stell dir mal vor, man verfrachtet dich in eine große, sehr große Gummizelle :shock:
Da kannst du dich so richtig austoben, nach oben, unten, zu allen Seiten...

Und jetzt stell dir vor, man sperrt dich in eine kleine Gummizelle, die nur geringfügig höher und breiter ist als du.
Da kannst du dann nicht mehr großartig toben weil dein Raum begrenzt ist. Das ist Kompression :P
Danke Peter!
Geiler Vergleich...da kann ich tatsächlich etwas mit anfangen und begreife das auch in Bezug auf die hier beschriebenen Soundvergleiche.
Bspw. ZZ Top "Futura" gleich kleine Gummizelle, Pink Floyd gleich große Gummizelle, richtig?
LG, Tommy


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Re: Kompressor Overkill

Beitrag von Batz Benzer » Dienstag 29. Dezember 2020, 15:21

Ja, wobei die kleine Gummizelle schon bedeutet, dass Du nicht mehr aufrecht stehen kannst, Dich also beugen musst. Damit wirst Du dann breiter (= Signal klingt in der Relation zur Höhe länger) :thumbsup03:

Und dann gibt es noch Raum kleiner als Person; dann fängt das Signal an, komisch zu klingen; eben verfremdet, verzerrt, bröselig. :mrgreen:
"Lennon was the soul of the Beatles, Harrison was the spirit, Paul was the heart, and Ringo was the drummer."

- George Martin

Andrea Joy

Re: Kompressor Overkill

Beitrag von Andrea Joy » Dienstag 29. Dezember 2020, 15:44

Ich denke...was hinzukommt sind die Gesamteigenschaften von Studiokompressoren.
Die wir, zumindest ich, nicht so kennen.
Stuidoleute kennen ihre Geräte viel genauer, wenn sie jahrelang damit arbeiten.
Es sind eben IHRE Instrumente. Sie kennen die Nuancen und hören über anderes feines Equipment.
Es ist ja auch Ihr Job und ihre Kunst.

Sie wissen wie die div. Kompressoren arbeiten.
Wie diese oder jene Geräte auf Eingangssignale reagieren und was sie dann ausgangsseitig rausgeben.
SIE setzen sie beim Recorden, Mixen und Mastern so ein wie sie möchten/können/dürfen.

Mal wird dann starke Klangfärbung genutzt oder es ist hochmöglichste Klangneutralität gewollt.
Es werden Sättigungseigenschaften von Röhrenkomponenten oder Transistorschaltungen benutzt die ihren Soundstempel aufdrücken. Alles summiert sich dann. Durch die diversen Studiogeräte, haben sich ja auch ähnliche oder eben unterschiedliche Studiosounds entwickelt. Das lief über Dekaden.

Es gibt bestimmt auch Youtubevideos über div. Kompressoren und oder Filme über div. Studios oder Orte: zB.: den Mineapolissound. Da kann man sich dann mal reinhören. Es ist wohl wie mit dem Weintrinken...
Zuletzt geändert von Andrea Joy am Dienstag 29. Dezember 2020, 15:59, insgesamt 1-mal geändert.

Duke

Re: Kompressor Overkill

Beitrag von Duke » Dienstag 29. Dezember 2020, 15:58

tommy hat geschrieben:
Dienstag 29. Dezember 2020, 15:14
... Pink Floyd gleich große Gummizelle, richtig?
Pink Floyd wäre für mich ein Beispiel für Soundgestaltung- / veredelung durch Kompression.

Als Beispiel einfach mal die Akustikgitarre(en) bei Wish you where here genau anhören. 8-)

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Falk_Couffer
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Re: Kompressor Overkill

Beitrag von Falk_Couffer » Mittwoch 30. Dezember 2020, 11:25

Was hört man denn bei der akustischen Gitarre bei wywh? Mir fällt da nichts auf, außer das es besonders schöne Musik ist...

Duke

Re: Kompressor Overkill

Beitrag von Duke » Mittwoch 30. Dezember 2020, 12:57

Falk_Couffer hat geschrieben:
Mittwoch 30. Dezember 2020, 11:25
Was hört man denn bei der akustischen Gitarre bei wywh? Mir fällt da nichts auf, außer das es besonders schöne Musik ist...
Wunderschöne Musik, definitiv - episch würde ich sogar sagen. :-)
Ist aber auch deutlich komprimiert, sonst würde sie nicht so klingen.

Wenn man das nicht hört macht das ja grundsätzlich auch nichts.
Das lässt sich halt nicht über Worte erklären.

Wenn man selbst recorded, wundert man sich zwangsläufig irgendwann, warum die eigenen Aufnahmen eher wie ein YouTube-Lehrvideo klingen.
Dann ist der erste Schritt gemacht und man kommt auch mühselig dahin, dass man die einzelnen Einflussgrößen auf den Sound nachvollziehen kann.

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Falk_Couffer
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Re: Kompressor Overkill

Beitrag von Falk_Couffer » Mittwoch 30. Dezember 2020, 16:40

Magman hat geschrieben:
Sonntag 27. Dezember 2020, 15:36
Ich überlege grad nach einem extrem komprimierten Album über das wir in der Band schon immer geredet hatten, fällt mir aber im Moment echt nicht mehr ein.
Ich kann mich erinnern, dass seinerzeit Red Hot Chilli Peppers „Californication“ stark diskutiert wurde als es um den Loudness-Wahn etc. ging...

Gruß

Falko

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