Gitarren-Aha-Erlebnisse

Der tut nix! Der will nur üben!
Duke

Re: Gitarren-Aha-Erlebnisse

Beitrag von Duke » Donnerstag 7. Mai 2020, 23:03

Magman hat geschrieben:
Donnerstag 7. Mai 2020, 07:21
... was glaube ich mit am wichtigsten ist, das natürliche Fingervibrato. Das trennt nämlich die Spreu vom Weizen finde ich und zeichnet einen guten Gitarristen aus. Es gibt Leute die das permanent tun, fast bei jedem Ton und das klingt dann mit Verlaub dilettantisch nervig. ...
Gewagte These. :lol: :prost:

Gegenthese: Ich kenn keinen wirklich guten Gitarristen, der nicht ständig mit Vibrato arbeitet. IMO macht es die Intensität aus, da gibt es ja unendliche Variationsmöglichkeiten.
Auch wenn ein Vibrato nicht als solches wahrgenommen wird, also eher subtil ist, ist es ja trotzdem da. :kopf_kratz01:

Mal ganz gewagt, die Jazzer mögen es mir nachsehen, IMO ist Vibrato = Ton.

Anschlag spielt sicher auch eine große Rolle. Vibrato finde ich aber dann doch am entscheidendsten.
Der frühe Jimmy Vaughn ist einer meiner Gitarrengötter. Der hat das immer perfekt exerziert.
Später hat er seinen Stil gewechselt, war dann nicht mehr mein absoluter Favorit. Immer noch gut, aber halt nicht weltbewegend.

Gitarren-Aha-Erlebnisse hab ich schon lange nicht mehr - macht auch nix.
Und wenn, dann in der Art, "Oh Gott, was muss ich tun um bloß nicht so zu klingen" oder "Du bist völlig auf dem Holzweg, dreh mal lieber um". :lol:

Beim Mixing hab ich diese Erlebnisse aber immer noch annähernd jede Woche, in unterschiedlichen Intensitäten. ;-)

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Re: Gitarren-Aha-Erlebnisse

Beitrag von setneck » Freitag 8. Mai 2020, 07:04

Mintage hat geschrieben:
Donnerstag 7. Mai 2020, 21:41
Batz Benzer hat geschrieben:
Donnerstag 7. Mai 2020, 09:03
Slowhand! :mrgreen:
Gary Moore ;-)

Der musikalischste Rock-Gitarrist ever mit - je nach Anforderung -
tollem Sound !
( Geht mir bloß mit dem Dumble-Sound: hat Keiner, will Keiner - und
ist chancenlos gegen den Woman-Tone :twisted: )

Grüsse
Rainer
Absolut!
Wenn man sich allerdings die "Fingersätze" ansieht :o - was der oft nur mit Zeige- und Mittelfinger gemacht hat, schaffen andere nicht mit "sortierten" 4 Fingern.
Schöne Jrööss,
Thomas

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Re: Gitarren-Aha-Erlebnisse

Beitrag von setneck » Freitag 8. Mai 2020, 07:18

Ich würde mich auch (überwiegend :) ) als Autodidakten bezeichnen.
Ich hatte Anfangs zugegeben ein wenig Unterricht bei einem Klassenkameraden (der mir auch meine erste Klampfe verkauft hat). Der hat mir vor allem den Quinten-/Quartenzirkel (Kadenz!) und Barrégriffe beigebracht. So konnte ich recht früh ohne große Virtuosität, geschweige denn Routine mit anderen Musikern "unauffällig" mitspielen. Das hat mich vor ernsthaften Frustphasen bewahrt.
Kleine "Aha-Erlebnisse" erlebe ich gelegentlich, wenn Sachen, die ich immer wieder mal geübt habe, nach einer Pause plötzlich wie von selbst gehen.
Schöne Jrööss,
Thomas

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Re: Gitarren-Aha-Erlebnisse

Beitrag von Batz Benzer » Freitag 8. Mai 2020, 09:11

Duke hat geschrieben:
Donnerstag 7. Mai 2020, 23:03
Magman hat geschrieben:
Donnerstag 7. Mai 2020, 07:21
... was glaube ich mit am wichtigsten ist, das natürliche Fingervibrato. Das trennt nämlich die Spreu vom Weizen finde ich und zeichnet einen guten Gitarristen aus. Es gibt Leute die das permanent tun, fast bei jedem Ton und das klingt dann mit Verlaub dilettantisch nervig. ...
Gewagte These. :lol: :prost:

Gegenthese: Ich kenn keinen wirklich guten Gitarristen, der nicht ständig mit Vibrato arbeitet. IMO macht es die Intensität aus, da gibt es ja unendliche Variationsmöglichkeiten.
Auch wenn ein Vibrato nicht als solches wahrgenommen wird, also eher subtil ist, ist es ja trotzdem da. :kopf_kratz01:

Mal ganz gewagt, die Jazzer mögen es mir nachsehen, IMO ist Vibrato = Ton.
Das kann ich absolut nicht nachvollziehen!

Da wir das Solospiel auf der Gitarre ja auch häufig mit vokalem Ausdruck vergleichen: Es gibt nix Schlimmeres als einen Sänger, der andauernd ein Vibrato auf alles haut. Vibrato ist hier viel zu häufig der Mangel an Technik, einen Ton gestützt ohne Technik-Firlefanz zu halten.

Genau so empfinde ich das auch bei der Gitarre.

Lieben Gruß,

Batz.
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Re: Gitarren-Aha-Erlebnisse

Beitrag von Magman » Freitag 8. Mai 2020, 09:42

Genau so Micky :thumbs: :prost:

Das/der natürliche Vibrato sollte im Bestfall ja auch ein Effekt sein und wenn man den dauernd einsetzt wird es schnell langweilig bis ätzend. Beim Ausklingen eines Tones finde ich das klasse, aber nicht beim Beginn eines Tones. Das klingt - sorry - :undwech:
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Re: Gitarren-Aha-Erlebnisse

Beitrag von tommy » Freitag 8. Mai 2020, 10:06

Das Vibrato bei langgezogenen Tönen ist im Gesang ein absolut etabliertes Stilmittel. Da die Sologitarre dem Gesang nachempfunden ist, macht auch hier Vibrato gleichermaßen Sinn. Hat m.E. mit kulturell verankerten westlichen Hörgewohnheiten zu tun.
Beim Gesang, wie auch bei der Gitarre kann man es sinnvoll als auch nervig verwenden.
Bei langgezogenen Tönen innerhalb und am Ende der Kadenzen gehört es für mich -auch als Zuhörer- einfach dazu. Man denke nur an Opernsänger.
Für mich wichtig ist, dass es rhyrmisch passt und nicht aufgesetzt und hektisch wirkt. Bei Beth Hart bspw. habe ich da ehrlich gesagt manchmal etwas Probleme. Noch mehr bei Roger Chapman.

Soweit mein persönlicher Senf dazu. :D
LG, Tommy


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Re: Gitarren-Aha-Erlebnisse

Beitrag von Batz Benzer » Freitag 8. Mai 2020, 10:53

Der Opernsänger ist doch ein perfektes Beispiel: Der vibriert nämlich nur dann, wenn es der Komponist vorgesehen hat. Und nicht immer. ;)

Technisch schwerer ist es jedenfalls, einen Ton klar zu halten; viele geschätzte Sänger können das nicht und "kultivieren" stattdessen kaschierende Technik.

So habe ich das zumindest unisono von allen Gesangleheren bisher gehört und kann es als Mensch, der dreisterweise auch "singt", bestätigen.

Lieben Gruß,

Batz.
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Re: Gitarren-Aha-Erlebnisse

Beitrag von tommy » Freitag 8. Mai 2020, 11:10

Ich verstehe den Ansatz irgendwie nicht.
Was macht ein Vibrato nervig "nur weil es ohne schwieriger ist"?
Es ist - gut angewendet- in seiner künstlerischen Form nun mal bei den meisten ein gern gehörtes Stilmittel.

Vermutlich habe ich Deine Aussage auch zu eindimensional und absolut verstanden. Dann bitte ich um Verzeihung!
LG, Tommy


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Re: Gitarren-Aha-Erlebnisse

Beitrag von Batz Benzer » Freitag 8. Mai 2020, 11:12

Die dauerhafte Anwendung, wie von Uwe als positiv dargestellt, macht das Vibrato m.E. nervig; darum ging es ja hier. ;)

Gekonnt und im richtigen Maß angewendet ist das ein tolles Ausdrucksmittel. :thumbsup03:
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Re: Gitarren-Aha-Erlebnisse

Beitrag von Duke » Freitag 8. Mai 2020, 11:47

Batz Benzer hat geschrieben:
Freitag 8. Mai 2020, 11:12
Die dauerhafte Anwendung, wie von Uwe als positiv dargestellt, macht das Vibrato m.E. nervig; darum ging es ja hier. ;)

Gekonnt und im richtigen Maß angewendet ist das ein tolles Ausdrucksmittel. :thumbsup03:
Habe ich nicht gesagt, dass man ein Vibrato immer und volle Pulle anwenden soll /muss.

Meine These ist, dass wenn man auf der Gitarre jeden Ton mit unterschiedlicher Intensität Formen muss, ansonsten macht es nur bling, bling.
Das Formen findet durch mehr oder weniger starkes Vibrato statt, das Ergebnis ist der ominöse und vielbeschworene "Ton".

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