Hondo II Professional - aber welche..?

Alles über Stromruder
Antworten
Benutzeravatar
Mr. Stringfellow
Beiträge: 5
Registriert: Mittwoch 4. März 2020, 11:09
Wohnort: Deutschland

Hondo II Professional - aber welche..?

Beitrag von Mr. Stringfellow » Mittwoch 4. März 2020, 14:47

Sehr verehrtes Gitarrenbuden-Forum,

ich habe vor etwa 15 Jahren bei eBay eine sogenannte "Vintage"-Gitarre erstanden. Sie gefiel mir, ein ähnliches Modell hatte ich als HAMER schon mal bei 'nem befreundeten Gitarristen in Oranienburg gesehen. Also mitgeboten und 3 .. 2 .. 1 .. Meins. Eine Woche später geliefert bestaunte ich das gute Stück und suchte vergeblich nach Seriennummer und Herstellerzeichen.

Hier die wenigen Specs, die ich aufgrund von vielen Recherchen zusammengetragen habe:

- Baujahr liegt zwischen 1981 und 1982
- Herstellungsland höchstwahrscheinlich Japan
- 22 Bünde
- Humbucker MATSUMOKU MMK45
- 1 Vol, 1 Tone, 1 Microschalter für Coil-Splitting
- durchgehender Hals
- Wide-Tune-o-Matic-Bridge mit Stopbar

Die damaligen Gitarren der Hersteller bzw. Handelsmarken OAKLAND, VANTAGE, ARIA, HAMER, LOTUS, WASHBURN, IBANEZ oder S.D.CURLEE haben alle andere Headstocks, Humbucker, Potiknöpfe, Anzahl der Streifen des durchgehenden Halses und vor allem Bridges. Denn meist waren Fender-ähnliche Brücken mit einzelnen Saitenreitern verbaut, aber nicht wie bei meinem Modell eine W-T-o-M mit Stopbar nach klassischem Gibson-Rezept. Ich fand, wie schon beschrieben, weder Aufkleber, Gravur, Seriennummer oder sonst irgendeinen Hinweis auf die Herkunft. Selbst in den Elektrik-Fächern findet sich nichts. Keine Marken ö.ä. auf den Potis. Wirklich seltsam. Hilfe bot mir die FANDOM-Wiki zum Thema SAMICK.
(Link: https://samick.fandom.com/wiki/H-1010 )

Ohne Garantie auf Richtigkeit bin ich davon überzeugt, daß es sich um eine HONDO II Professional, ähnlich der H-1030, handelt.

Mit einigen Unterschieden: T-o-M anstatt String-thru, 3 Streifen anstatt 2, 2 Potis anstatt 4, MMK anstatt DiMarzio.

Die Tonabnehmer von MATSUMOKU sind "Killer." Und zwar Les-Paul-Killer. Mit meiner Les Paul Standard kann sie voll mithalten; hat einen fetten Klang und steht ihr wirklich wenig nach.

Waren vielleicht Ende 1981 noch Bodies der H-1030 vorhanden und man wollte sie schnell loswerden und hat die Gitarren deswegen mit Mindestausstattung als "special run" auf den Markt geworfen, weil die Neck-thru-Mode vorbei war und im nächsten Jahr ganz andere Gitarrentypen modern waren? (So ähnlich war es 1982 bei der Ibanez SB-70, bei der einfach überzählige Studio-Hälse mit einem Restbestand Blaster-Bodies kombiniert wurden.)

Die große Frage: Um was für eine Gitarre handelt es sich genau? Und ja: Wieviel mag sie wert sein? Ich freue mich auf Eure Antworten!

Bild
Zuletzt geändert von Mr. Stringfellow am Freitag 13. März 2020, 13:46, insgesamt 1-mal geändert.
"Fünf Ausrufezeichen sind ein sicherer Hinweis auf geistige Umnachtung."
(Terry Pratchett in "Reaper Man")

Benutzeravatar
Manuel
Beiträge: 2545
Registriert: Donnerstag 16. Oktober 2014, 14:58
Wohnort: Moers

Re: Hondo II Professional - aber welche..?

Beitrag von Manuel » Mittwoch 4. März 2020, 15:25

Tach auch und willkommen in der Bude!

Vielleicht magst du ja in unserem Vorstellungs-Thread ein bisschen was über dich erzählen:

https://www.gitarrenbu.de/viewtopic.php?f=26&t=39

Ich habe auch eine Hondo II Professional. Viel Infos findet man über die alten Dinger nicht.

Nach kurzer Google Bildersuche habe ich das hier gefunden:

Bild

Den Hondo Schriftzug auf der Kopfplatte kann man nur erahnen, soll aber eine sein. Sieht deiner nicht unähnlich.
Zum Wert kann ich nichts sagen, ich schätze mal so 200 - 300 Euro.
Grusz,

Manuel

---------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ich mag E-Gitarren, Röhrenverstärker und Effektgeräte, Hauptsache nicht zu teuer ... ;)

Benutzeravatar
Paulasyl
Beiträge: 3642
Registriert: Montag 12. Dezember 2016, 20:25
Wohnort: Anne Ruhr
Kontaktdaten:

Re: Hondo II Professional - aber welche..?

Beitrag von Paulasyl » Mittwoch 4. März 2020, 17:51

Oft sehr schwierig, zu der Zeit gab es X Namen für diese Formen und Bauweisen. Ich erinnere mich dunkel an z.B. Camac und Torella. Alles hochwertige Gitarren mit Spitzensound und guter Bespielbarkeit. Preise inzwischen sehr schwankend...
Mein Körper besteht zu 65% aus Müdigkeit, der Rest ist Hunger.

Benutzeravatar
Manuel
Beiträge: 2545
Registriert: Donnerstag 16. Oktober 2014, 14:58
Wohnort: Moers

Re: Hondo II Professional - aber welche..?

Beitrag von Manuel » Mittwoch 4. März 2020, 19:15

Nabend!

Wie sind denn so im Schnitt die Halsprofile bei den Dingern? Eher Spargelhals für Flitzefinger oder mehr ordentliche Paula?

Da sollte man echt die Augen auf halten, dass man sowas nochmal für ein paar Euro bekommt. Lange werden die auch nicht mehr verfügbar sein.

EDIT:

Ich habe mal ein bisschen in der Bucht gewühlt.Sobald ein halbwegs bekannter Name auf den Instrumenten steht wie Aria oder Kawai ist unter 500 Euro kaum noch was in der Richtung zu bekommen. Auch sonst ist das Angebot in dem Segment mittlerweile relativ überschaubar. Ist wohl schon zu spät, da einen Schnapper zu machen ...
Grusz,

Manuel

---------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ich mag E-Gitarren, Röhrenverstärker und Effektgeräte, Hauptsache nicht zu teuer ... ;)

Benutzeravatar
Mr. Stringfellow
Beiträge: 5
Registriert: Mittwoch 4. März 2020, 11:09
Wohnort: Deutschland

Re: Hondo II Professional - aber welche..?

Beitrag von Mr. Stringfellow » Montag 9. März 2020, 13:26

Danke für die Antworten, Manuel und Paulasyl!

200-300 Euro wären toll, gern auch 500.. Das wäre wieder ein guter Anteil für die AmPro-Strat auf meinem Wunschzettel.

Der Hals fühlt sich sehr gut an. Nicht so dünn wie bei 'ner schnellen Ibanez, und deutlich schmaler als die fette Zaunslatte meiner Epiphone SG G-400 Pro, aber irgendwo dazwischen. Sehr angenehm und vielleicht nicht schmaler, aber etwas dünner als bei der Paula.

Für einen vernünftigen Verkauf sollte aber eben auch der potentielle Kunde wissen, was er kauft. Oder er macht es wie ich und kauft "vintage."

:-)

Denn bis jetzt ist es eine "HONDO II Professional H-10xx von 198x".
"Fünf Ausrufezeichen sind ein sicherer Hinweis auf geistige Umnachtung."
(Terry Pratchett in "Reaper Man")

Benutzeravatar
Mr. Stringfellow
Beiträge: 5
Registriert: Mittwoch 4. März 2020, 11:09
Wohnort: Deutschland

Re: Hondo II Professional - aber welche..?

Beitrag von Mr. Stringfellow » Freitag 13. März 2020, 13:40

Verehrte Gitarrenbudler!

Mittlerweile gibt es neue Informationen bezüglich des gesuchten Modells, welche ich in einem anderen namhaften Gitarrenforum sammeln konnte. Nach neuem Kenntnisstand handelt es sich um eine SAMICK-Gitarre aus koreanischer Produktion mit SAMICK-Humbuckern (keine Löcher = keine DiMarios, kein MMK-/45-Stempel auf der Rückseite = keine Matsumoku-PUs) nach dem Vorbild der Hondo II H-752 (ähnlich der H-1030) mit Anleihen der SAMICK Johnny Pro II mit höherwertigen Features wie dem 7-streifigen Hals, Pancake-Korpus und bequemerem Shaping für die Armauflage aus dem Jahr 1981. Das ließ sich u.a. an den PUs, der Form der Kopfplatte, welche nicht nur für HONDO-II-Gitarren verwendet wurde, und den Bezeichnungen auf dem Gehäuse der 500kOhm-Potis deduzieren.

Ich würde die Gitarre "SAMICK H-752X Johnny Pro II" nennen. Ideen dazu?
"Fünf Ausrufezeichen sind ein sicherer Hinweis auf geistige Umnachtung."
(Terry Pratchett in "Reaper Man")

Benutzeravatar
Manuel
Beiträge: 2545
Registriert: Donnerstag 16. Oktober 2014, 14:58
Wohnort: Moers

Re: Hondo II Professional - aber welche..?

Beitrag von Manuel » Freitag 13. März 2020, 15:47

Mhh, nach kurzer Recherche würde ich eher sagen nein. Da sieht die Kopfplatte so aus:

Bild

http://www.gitarrenfundgrube.de/index.php?subid=johnny
Grusz,

Manuel

---------------------------------------------------------------------------------------------------------
Ich mag E-Gitarren, Röhrenverstärker und Effektgeräte, Hauptsache nicht zu teuer ... ;)

Benutzeravatar
Mr. Stringfellow
Beiträge: 5
Registriert: Mittwoch 4. März 2020, 11:09
Wohnort: Deutschland

Re: Hondo II Professional - aber welche..?

Beitrag von Mr. Stringfellow » Dienstag 17. März 2020, 07:46

Meine Cutaways sind auch deutlicher, als bei der JOHNNY, aber wenigstens stimmt die Anzahl der Streifen. Es ist alles sehr verwirrend. Ich tippe mal, da hat jemand aus Restbeständen mit diversen Headstock-Shapes und Korpusformen herumgespielt und die Hardware, die noch auf Lager war, verbaut. Auch habe ich den Pickupswitch oben wie bei der Les Paul und daher dort (von hinten) ein Elektrikfach mit Abdeckung. Das haben auch nicht alle "ähnlichen". - Dann also eher "HONDO II H-752X by SAMICK".
"Fünf Ausrufezeichen sind ein sicherer Hinweis auf geistige Umnachtung."
(Terry Pratchett in "Reaper Man")

Benutzeravatar
Mr. Stringfellow
Beiträge: 5
Registriert: Mittwoch 4. März 2020, 11:09
Wohnort: Deutschland

Re: Hondo II Professional - aber welche..?

Beitrag von Mr. Stringfellow » Dienstag 11. Mai 2021, 10:34

Leider habe ich mich von dem guten Stück trennen müssen, 16 Gitarren nehmen einfach zu viel Platz weg. Sagt die Frau. Ich habe sie an einen sehr netten und interessierten jungen Musiker verkauft, der sie wohl zu schätzen weiß und offenbar von dem überaus fetten Klang beeindruckt war. Er hat vor ein Bigsby dranzuschrauben, das könnte ich mir ziemlich gut vorstellen. Jedenfalls hat jetzt wieder jemand Spaß damit, bei mir stand sie nur herum. Ich spare weiter auf meine Strat.
"Fünf Ausrufezeichen sind ein sicherer Hinweis auf geistige Umnachtung."
(Terry Pratchett in "Reaper Man")

Antworten